Aktuelles aus dem Projekt EELAP: Bereicherung europäischer Landschaften mit agrarökologischen Praktiken
15.12.2025
Agrarökologie?! Was ist das? Darüber wollen wir uns im neuen Projekt EELAP austauschen. Selbstverständlich geht es dabei vor allem um die Agroforstwirtschaft als eine von vielen agrarökologischen Praktiken.
Herausforderung zur Umsetzung bestehen nach wie vor. Die Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen ist zwar weit voran gekommen, die breitere Umsetzung in die Praxis ist aber noch ein gutes Stück Arbeit. In den Living Labs (Reallaboren) „Nord-NRW“ und „Lausitz“ wollen wir an der Ausgestaltung von Lösungsansätzen und Geschäftsmodellen weiterarbeiten. Landwirtschaftsbetriebe, Kommunen, Behörden und wissenschaftlichen Institutionen arbeiten daran; gemeinsam mit Kooperationspartnern in Frankreich, Ungarn, der Schweiz, Irland, Slowenien, und der Slowakei.
Einige Aktivitäten sind bereits seit Projektbeginn im Juli angelaufen. Julia Günzel ist im Living Lab „Nord-NRW“ unterwegs, wo wir an der Universität Münster unser Auftakttreffen abhalten durften. Die Exkursion führte uns zu den Agroforstsystemen von Jan Große-Kleimann sowie zu Wurzeln und Hörner. Auch zwei Veranstaltung zur Regionalvermarktung und Agroforstprodukten führte etliche Interessierte zum Thema (Beiträge auf der Webseite).
Das zweite Living Lab liegt in der „Lausitz“ und wird von Rico Hübner betreut. Hier konnten bereits spannende Kontakte geknüpft werden. So setzt sich beispielsweise die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt seit vielen Jahren unter anderem für die Pflege, Entwicklung und Neuanlage von Streuobstwiesen in Sachsen ein und bieten auch einen Zertifizierungskurs an. Daher ist es naheliegend, auch das Thema Agroforstwirtschaft in die Bildungs- und Fortbildungsaktivitäten aufzunehmen. Das Projekt EELAP konnte zu diesem Austausch auf mehreren Veranstaltungen in der „Lausitz“ beitragen.
Auf der Internationalen Streuobsttagung in Bad Muskau mit Teilnehmer:inne aus Polen, Tschechien und Deutschland wurde die aktuellen Ergebnisse des DeFAF zur besseren Integration moderner Agroforstwirtschaft mit traditionellen Streuobstsystemen präsentieren. Die Tagung fand in den historischen Gemäuern des Pückler-Schlosses statt. In der Orangerie war eine überwältigende Obstausstellung zu bewundern, die Klaus Schwartz aus Löbau organisiert hat und der eine Spezialbaumschule zu alten und bewährten Apfelsorten aus eigener Anzucht aufgebaut hat.
Im UNESCO Biosphärenreservat „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ im Osten des Freistaates Sachsen trafen sich die zertifizierten Natur- und Landschaftsführer Sachsens zu ihrer Jahrestagung. Für ihre Aktivitäten als Wander- und Exkursionsführer:innen und Bildungsangebote konnten sie sich zum Thema Agroforstwirtschaft informieren. Die Fachexkursion führte uns zu einem renaturierten Abschnitt der Spree, wo wir das Thema „Baum und Biber“ sowie sonstige Herausforderungen beim Anlegen von Pufferzonen entlang von Gewässern vertiefen konnten.
In eine ähnliche Richtung, d.h. die Integration von Agroforstsystemen in die Naturschutzarbeit bzw. in Renaturierungsmaßnahmen, ging es bei einer Veranstaltung des Landschaftspflegeverbands Westsachsen e.V. in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). So trafen sich am 26. November 2025 interessierte Landbesitzer, Landwirte und Landnutzer zu einer Informationsveranstaltung „Agroforst-von der Praxis bis zur Vermarktung“ in der Gräfenmühle in Neukirchen/Pleiße. Verschiedene Bewirtschaftungssysteme wurden vorgestellt, Finanzierungsmöglichkeiten erläutert, sowie rechtliche Fragen rund um das Thema beantwortet. Eine Auswahl an Präsentationsfolien steht zum Download zur Verfügung.
Im Frühjahr 2026 geht es mit (hoffentlich) spannenden Veranstaltungen im Projekt EELAP weiter. Auf zwei Veranstaltungen Böhlitz / Röcknitz, nähe Leipzig sowie in Südbrandenburg Massen / Peickwitz wollen wir das Thema Heizenergie aus Agroforstwirtschaft angehen. Beide Veranstaltung dienen der Ermittlung und Etablierung von Abnahmestrukturen in der Energieholznutzung und richtet sich u.a. an Kommunalvertreter:innen, Stadtwerke, Wohnungswirtschaft. Ab Frühjahr sind auch wieder Fachexkursionen geplant.
Sollten Sie sich also für weitere Aktivitäten im Projekt EELAP interessieren bzw. in den beiden Lving Labs („Nord-NRW“, „Lausitz“) mitmachen wollen, dann können Sie sich gerne über das Kontaktformular auf der EELAP Projektseite oder direkt bei Julia Günzel oder Rico Hübner melden. Wir würden uns freuen, verschiedene Akteure zu den Möglichketen und Chancen der Agroforstwirtschaft im Rahmen des Agrarökologischen Ansatzes zu beraten bzw. neue Aktivitäten zu starten.









