MODEMA
Aufbau eines bundesweiten Modell- und Demonstrationsnetzwerks für Agroforstwirtschaft in Deutschland
Förderkennzeichen: 2222NR061A
Aufbau eines bundesweiten Modell- und Demonstrationsnetzwerks für Agroforstwirtschaft in Deutschland
Förderkennzeichen: 2222NR061A
Der Deutsche Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e.V. baut im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Förderprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“ ein deutschlandweites Modell- und Demonstrationsnetzwerk für Agroforstwirtschaft auf. Das Netzwerk umfasst mehrere eigenständige Vorhaben; eines davon ist MODEMA, das ebenfalls vom DeFAF e.V. koordiniert wird.
Der immer deutlicher werdende Anpassungsdruck der Landwirtschaft an den Klimawandel und dessen Auswirkungen sowie die Notwendigkeit, entsprechende innovative Lösungsansätze für eine weiterhin funktionierende Landbewirtschaftung zu finden, ist die Motivation, die alle Mitglieder des Verbundes verbindet. Die Agroforstwirtschaft bietet in ihrer Vielfältigkeit für viele unterschiedliche Standorte und derzeitig bestehende Problemstellungen Antwortmöglichkeiten! Deutschlandweit gibt es eine zunehmend positive Tendenz, Agroforstsysteme in die landwirtschaftliche Praxis zu integrieren.
Das Verbundvorhaben MODEMA ermöglicht eine Übertragung auf möglichst viele Standorte und setzt Agroforstwirtschaft in der Fläche um. Die Zusammenarbeit aller Vorhaben im deutschlandweiten AGROFORST-NETZWERK sichert eine enge Verzahnung und Abstimmung und eine durchsetzungsstarke Öffentlichkeitsarbeit.
01.06.2024 – 31.05.2027
Das übergeordnete Ziel des Modell- und Demonstrationsnetzwerkes für Agroforstwirtschaft in Deutschland ist es, die agroforstliche Nutzung als wesentlichen Bestandteil der deutschen Agrarwirtschaft in die landwirtschaftliche Praxis zu integrieren und so die Zahl agroforstlich bewirtschafteter Flächen in Deutschland zu erhöhen.
Mit der Errichtung eines Agroforst-Demonstrationsnetzwerkes sollen dabei Beispiele mit Leuchtturmcharakter geschaffen werden, die mit ihrer Strahlwirkung zu einem weiteren Ausbau der Agroforstwirtschaft in Deutschland beitragen.
Hieraus ergeben sich im Kern 9 Arbeitspakete des Verbundvorhabens:
Die Arbeit in MODEMA wird von mehreren Verbundprojektpartnern umgesetzt, die sich jeweils mit verschiedenen Arbeitsbereichen des Projektes schwerpunktmäßig befassen.
Über sein großes Agroforst-Expertennetzwerk arbeitet der DeFAF e.V. mit zahlreichen Unternehmen und Verbänden sowie Behörden und politischen Entscheidungsträgern zusammen. Der DeFAF ist zudem die offizielle deutsche Vertretung der europäischen Agroforst Förderation (EURAF). Der DeFAF e.V. ist Ausrichter des größten deutschen Forums Agroforstsysteme und bietet Fortbildungen im Rahmen der Agroforst-Akademie an.
Aufgaben im Projekt: Zentralkoordination, Fachbeiratskoordination, Öffentlichkeitsarbeit, Abstimmung und Durchführung von Wissenstransferformaten, Zusammenführen von Handlungsempfehlungen für die Agrar- und Umweltpolitik
Landesweit zuständige Fachbehörde für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft, Geologie und Ländlichen Raum des Freistaates Sachsen. Es hat u.a. hoheitliche Aufgaben im Rahmen der Umsetzung und Überwachung rechtlicher Regelungen für die Bereiche Nachwachsende Rohstoffe, Boden- und Gewässerschutz in Sachsen wahrzunehmen. Die Durchführung von Feld- und Gefäßversuchen auf landeseigenen Flächen und in Zusammenarbeit mit Modellbetrieben gehören zum Tätigkeitsspektrum.
Aufgaben im Projekt: Koordination der Modellregion Ost, Betreuung der Praxisbetriebe, Durchführung von regionalen Wissenstransferformaten, pflanzenbauliche Datenerhebung für die Begleitforschung
Führende landwirtschaftliche Beratungsorganisation als Selbstverwaltungskörperschaft mit ca. 2.400 Mitarbeitenden und zudem als landwirtschaftsnahe Dienstleisterin über 11 Bezirktsstellen in der Fläche verankert und anerkannt.
Aufgaben im Projekt: Koordination der Modellregion Nord-West, Betreuung der Praxisbetriebe, Durchführung von regionalen Wissenstransferformaten, pflanzenbauliche Datenerhebung für die Begleitforschung
Etabliertes In-Institut der Hochschule Trier mit Sitz am Umwelt-Campus Birkenfeld (Null-Emissions-Campus). Das IfaS hat sich zum Ziel gesetzt, die nachhaltige Optimierung von regionalen und betrieblichen Stoffströmen in konkreten, praxisnahen Projekten zu fördern. Ein intelligenter, ressourceneffizienter Umgang mit Stoffen und Stoffströmen bildet das Rückgrat einer nachhaltigen Gesellschaft. IfaS betrachtet die Optimierung von Stoffströmen weniger als technisches sondern vielmehr als Managementproblem.
Aufgaben im Projekt: Begleitforschung zu betriebswirtschaftlichen Fragestellungen, ökonomische Bewertung der Ökosystemleistungen von Agroforstsystemen, Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle
Fachbehörde und Kompetenzzentrum für den ländlichen Raum mit den wichtigen Aufgaben des Hoheitsvollzugs von landwirtschaftlichem Fachrecht, der Förderung von Agrar- und Umweltmaßnahmen, der Erhaltung der Kulturlandschaft und Entwicklung des ländlichen Raumes, Bildungsaufgaben, landwirtschaftliches Untersuchungswesen, praxisorientierte Forschung, Politikunterstützung für das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft.
Aufgaben im Projekt: Koordination der Modellregion Ost, Betreuung der Praxisbetriebe, Durchführung von regionalen Wissenstransferformaten, pflanzenbauliche Datenerhebung für die Begleitforschung
Forschungsgegenstand des Fachgebietes für Landwirtschaftliche Betriebslehre ist der landwirtschaftliche Betrieb, dessen Einordnung in die Gesamtwirtschaft und die natürliche Umwelt. Das Fachgebiet verfolgt inter- und transdisziplinäre Forschungsansätze, indem wissenschaftliches Know-How vieler Fachdisziplinen mit praktischem Wissen verbunden und ökonomische Bewertungen vorgenommen werden.
Aufgaben im Projekt: Begleitforschung zu betriebswirtschaftlichen Fragestellungen, Analyse der Akzeptanzfaktoren, regionale Potentialanalyse
Die Professur für Ökologischen Landbau mit Schwerpunkt nachhaltige Bodennutzung befasst sich mit der Entwicklung und systemökologischen Bewertung von Agrarsystemen, die als Wegweiser für die weitere Entwicklung nachhaltiger, diverser Agrarlandschaften dienen können. Der Schwerpunkt Boden bezieht sich dabei auf die Erhaltung und Förderung eines aktiven, gesunden Bodens, der die Grundlage und Lebensraum einer nachhaltigen Landwirtschaft ist.
Aufgaben im Projekt: Begleitforschung zu bodenchemischen und -physikalischen Eigenschaften und pflanzenbauliche Datenerhebung in der Modellregion Süd
Am Bundesforschungsinstitut liegen langjährige Erfahrungen mit Bodenorganismen und der Verknüpfung mit Bodenfunktionen in Agroforstsystemen vor. Zusätzlich zu Bodenmikroorganismen wurden erfolgreich Regenwurmgemeinschaften in Agroforstsystemen untersucht, wobei diese Daten mit mikrobiellen Daten als auch Parametern der Bodenfruchtbarkeit (organischer Kohlenstoffgehalt, verfügbare Nährstoffe) verknüpft werden.
Aufgaben im Projekt: Begleitforschung zu Bodenleben und Bodenfruchtbarkeit
Das Fachgebiet Boden-Pflanze-Systeme nimmt mit Blick auf die transdisziplinäre Forschung zur Agroforstwirtschaft eine herausragende Rolle in Deutschland ein. So werden Aspekte der agroforstlichen Landnutzung seit über 25 Jahren im Rahmen von nationalen und internationalen Forschungsverbünden intensiv untersucht. Insgesamt ist die Anzahl der durch die Arbeit des Fachgebiets zur Verfügung stehenden Voruntersuchungen, auf die im aktuellen Projekt aufgebaut werden kann, als sehr hoch einzuschätzen.
Aufgaben im Projekt: Begleitforschung zur Quantifizierung der erzeugten Holzbiomasse, des Beitrags der Gehölze zur Klimaresilienz und des Klimaschutzpotentials der angelegten Gehölze (Schwerpunkt Kurzumtrieb)
Die Professur für Waldwachstum und Dendroökologie forscht bereits seit mehreren Jahrzehnten im Bereich der Agroforstwirtschaft. Im Vordergrund der Arbeiten steht hier vor allem die Steuerung des Baumwachstums hinsichtlich verschiedener Produktionsziele wie beispielsweise der Wertholzproduktion sowie die Interaktion der Bäume mit den Ackerkulturen. Die umfangreiche Expertise in diesem Bereich konnte bereits in zahlreichen nationalen und internationalen Projekten mit diesem Themenschwerpunkt eingebracht und weiterentwickelt werden.
Aufgaben im Projekt: Begleitforschung zur Quantifizierung der erzeugten Holzbiomasse, des Beitrags der Gehölze zur Klimaresilienz und des Klimaschutzpotentials der angelegten Gehölze (Schwerpunkt Stammholz)
Dachverband von 190 Landschaftspflegeorganisationen in Deutschland, die mit über 10.000 Betrieben zusammenarbeiten. Dieses Netzwerk wird zur Verbreitung der Projektergebnisse und Weiterverbreitung von Agroforstsystemen genutzt, indem die Landschaftspflegeorganisationen das Thema in ihre landwirtschaftlichen Betriebsberatungen integrieren. Landschaftspflegeverbände sind Zusammenschlüsse aus Vertretern der Land- und Forstwirtschaft, des Naturschutzes und der Kommunalpolitik, die gemeinsam naturnahe Landschaftsräume erhalten oder neu schaffen.
Aufgaben im Projekt: Durchführung von Wissenstransferformaten außerhalb der festgelegten Modellregionen und zu Multiplikatoren
Das Monitoring moderner Agroforst-Ökosysteme wurde vor einigen Jahren durch eine studentische Initiative am Institut für Landschaftsökologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster initiiert. Im Fokus stehen seitdem die Erarbeitung von Citizen Science-Kriterien durch die beispielhafte Anwendung etablierter Methoden sowie der Austausch mit Landwirtschaftlichen Betrieben und Anwohnern über die lokale Ausgestaltung der Agroforstwirtschaft. Auf Workshops wird der von Laien gewünschte Grad der Partizipation an der Citizen Science ermittelt. Die Gründung bürgerwissenschaftlicher Lokalgruppen tragen zur Umsetzungsplanung der Citizen Science in Agroforstsystemen bei.
Aufgaben im Projekt: Verstetigung des Netzwerks und der Begleitforschung durch Integration des Citizen Science-Ansatzes
Die Bioland Beratung GmbH, eine Partnerfirma des Bioland e.V. und der Bioland Landesverbände, verfügt über umfangreiche Projekterfahrung in den Bereichen der (ökologischen)
Landwirtschaft und deren Wertschöpfungsketten. Dabei koordiniert und leitet die Bioland Beratung GmbH eine Vielzahl an drittmittelfinanzierten Projekten auf Länder-, Bundes- und EU-Ebene und fungiert darüber hinaus oft als Praxispartner. Zu den Projekten zählen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, Modell- und Demonstrationsprojekte sowie Auftragsarbeiten.
Aufgaben im Projekt: Aufbau und Koordination der Modellregion Süd, Betreuung der Praxisbetriebe (i.A. des DeFAF e.V.)
(hier wird noch kräftig geackert, bald gibt es an dieser Stelle mehr Informationen)
(hier wird noch kräftig geackert, bald gibt es an dieser Stelle mehr Informationen)
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Fokus des Modell- und Demonstrationsvorhabens ist neben der Etablierung von Agroforstsystemen zur Dürreprävention und dem Niederschlagserosionsschutz insbesondere die Einbettung dieser in eine ökonomische und soziale Partnerschaft zwischen Landwirtschaft und Kommunen. Dabei sollen Daten zur Ökonomie, sowie zu den Auswirkungen auf Dürre und Erosion erfasst werden. Weiterhin sollen politische, rechtliche und fördertechnische Weiterentwicklungen zum rechtssicheren Ausbau der Agroforstwirtschaft in Deutschland benannt und analysiert werden, damit diese verbessert werden können.
Ziel des Modell- und Demonstrationsvorhabens ist die Etablierung von Agroforstsystemen in der Agrarintensivregion Nordwestniedersachsen und deren digitale Kartierung und Inventarisierung durch KI-gestützte Robotertechnik. Anhand der erfassten Daten sollen Bewirtschaftung und Erntezeitpunkt optimiert und damit eine verbesserte stoffliche Verwertung in der Holzverarbeitung garantiert werden. So soll eine geschlossene Wertschöpfungskette entstehen, die regional und nachhaltig ist.
Projektkoordination by trafo:agrar an der Universität Vechta
Ziel des Modell- und Demonstrationsvorhabens ist die Etablierung und nachhaltige Produktion geeigneter Weidenarten in multifunktionalen Agroforstsystemen. Das Weidenholz wird zur Weiterverarbeitung für einen endlosen Weidenholzfaden und für Weidenholztextil genutzt. Das Weben und Flechten mit einem Massivholzfaden ist eine neue und wenig erforschte Herangehensweise für die industrielle Formgebung von Holzbauteilen. Aus der Weidenrinde werden Salizylate für Medizin & Kosmetik gewonnen. Die jährliche Ernte garantiert bereits kurzfristig gesicherte Einnahmen für die Landwirtschaftsbetriebe und steigert den Anreiz für die Realisierung in der Praxis.
Ziele des Modell- und Demonstrationsvorhabens sind die Optimierung von Anbau- und Bewirtschaftungskonzepten für Pappel-Agroforstsysteme und deren Wertschöpfungsketten. Die Entwicklung innovativer Leichtbau-Werkstoffe sowie der Einsatz für Tragwerke von Gebäuden wird untersucht. Neue Kooperationsmodelle sollen Landwirten und Holzverarbeitern den Einstieg in die optimierten Agroforst-Wertschöpfungsketten erleichtern.
Das Verbundvorhaben MODEMA wird gefördert im Bundesprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“ durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Diese Website gibt die Auffassung und Meinung des Zuwendungsempfängers DeFAF e.V. wieder und muss nicht mit der Auffassung des Zuwendungsgebers übereinstimmen.