Eine ganze Fülle an Produkten lässt sich mit Hilfe von Agroforst erzeugen. Vom Krustenbrot aus seltenem Roggen über leckere Fruchtmarmeladen bis hin zu hochwertigen Speiseölen. Die Herkunft von Getreide, Früchten und Nutztieren aus Agroforst ist ein Qualitätsversprechen, das der Verbraucher honoriert. Ähnlich wie bei Bioprodukten sind höhere Preise erzielbar. Denn Agroforst steht für umweltschonenden Anbau und artgerechte Tierhaltung. Erste Schritte hin zu einem Gütesiegel für Agroforst-Produkte sind bereits getan.
Holz aus Agroforstwirtschaft: Nachwachsender Rohstoff ist die Zukunft
Für den Anbau eignen sich besonders Pappeln, aber auch Weiden und Robinien. Beim Kurzumtrieb kann die erste Ernte nach drei bis vier Jahren erfolgen. Die Bäume sind dann bis zu sechs Meter hoch und bieten Schutz vor Wind und Sonne. Nach der Ernte treiben die Bäume wieder aus und sind nach weiteren drei bis vier Jahren wieder erntereif. Eine einmal gepflanzte Kultur wirft also mehrfach Ernteerträge ab.
Das Holz lässt sich verwenden als …
- Hackschnitzel zur Verbrennung (natürlich oder künstlich getrocknet )
- Rohstoff für die Holzwerkstoffindustrie
- Hackschnitzel für die Beetabdeckung
- Bauholz für Spielplätze oder Baumhäuser (Robinie ist extrem widerstandsfähig)
- Schnitzholz für größere Objekte (Pappel ist auch geeignet)
Früchte aus Agroforstwirtschaft: Saft und Kraft für satte Umsätze
Statt Nutzholzbäumen lassen sich natürlich auch Obstbäume und -sträucher anbauen. Beliebte Sorten wie Äpfel, Kirschen, Birnen und Pflaumen zum Beispiel. Als Urform des Agroforsts gilt die klassische Streuobstwiese. Bis heute verkörpert sie das Grundprinzip von Agroforst, das harmonische Miteinander von Grünland und Bäumen bzw. Sträuchern.
Die Früchte lassen sich verwenden für …
– Säfte, zum Beispiel Streuobstwiesensaft aus Äpfeln
– Marmeladen, Konfitüren, Fruchtaufstriche
– Trockenfrüchte
– Obstbrände
Tiere aus Agroforstwirtschaft: Beste Haltung mit gutem Gewissen
Agroforst ist ideal für die artgerechte Nutztierhaltung. Hühner, Gänse, Enten, Ziegen, Schweine und Rinder finden hier eine optimale Umgebung vor. Bäume und Sträucher spenden Schatten und schützen sie vor Wind oder Feinden wie Raubvögeln. Zugleich sorgen manche Tiere für eine natürliche Schädlingsbekämpfung. Zum Beispiel Hühner, die Insekten aufpicken.
Tierhaltung in der Agroforstwirtschaft ermöglicht diese Produkte:
– Fleisch und Wurstwaren
– Milchprodukte wie Käse oder Joghurt
– Honig
Für Gänse aus Agroforsthaltung gibt es bereits ein erstes Gütesiegel.
Getreide und Pflanzen aus Agroforstwirtschaft: Auf’s richtige Korn kommt es an
Im Prinzip lassen sich alle Getreidesorten im Agroforst anbauen. Interessant könnte besonders der Anbau seltener Sorten werden, entsprechende Bodengüte vorausgesetzt. Denn gerade sie werden verstärkt von ernährungsbewussten Verbrauchern nachgefragt und erlauben einen höheren Verkaufspreis. Im Direktvertrieb kann der Landwirt hier attraktive Margen erzielen. Zum Beispiel durch Vertrieb von Brotroggen an regionale Bäckereien, die auf Nachhaltigkeit setzen.
Eine weitere Möglichkeit ist der Ölsaatenanbau. Geerntet werden zum Beispiel Flachspflanzen, um aus deren Samen Leinöl zu erzeugen. Durch Verträge mit Ölmühlen lässt sich ein langfristiger Ertrag sichern. Ebenso denkbar ist der Anbau von Faserpflanzen.
Das Getreide und die Pflanzen lassen sich nutzen für …
– Brot und andere Backwaren
– Speiseöle wie zum Beispiel Leinöl
– Fasergewinnung unter anderem für die Textil- und Automobilindustrie