Agroforstwirtschaft bei der Konferenz „Agrarforschung zum Klimawandel“
Eine geeignete Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel
18. März 2024
Vom 11.-14. März fand an der Universität Potsdam die Konferenz „Agrarforschung zum Klimawandel“ der Deutschen Agrarforschungsallianz (DAFA) mit über 500 Teilnehmenden statt. Dort wurde der aktuelle Stand der Wissenschaft zu zentralen Themen im Bereich Landwirtschaft im Klimawandel präsentiert und diskutiert. Ein Schwerpunkt lag auf vielversprechenden Ansätzen für zukünftige Produktionssysteme und der Gestaltung von Agrarlandschaften. Hierbei kann die Agroforstwirtschaft eine zentrale Rolle einnehmen.
Neben einigen Postern zur Agroforstwirtschaft (z.B. aus dem Projekt SEBAS) waren im Rahmen der Konferenz auch zwei Sessions mit Vorträgen und Diskussion der Agroforstwirtschaft gewidmet. Zum einen wurden aktuelle Erkenntnisse zum Effekt von Agroforstsystemen auf das Mikroklima präsentiert und zum anderen der positive Einfluss von Agroforstsystemen auf die Boden-Biodiversität wissenschaftlich erläutert. Dr. Rico Hübner beleuchtete im Rahmen des ReForest Projekts das Potential von Agroforstsystemen zur Senkung von Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft. Zudem wurde gemeinsam mit Vertretern des BMEL über die aktuelle Situation der Agroforstwirtschaft diskutiert, auch hinsichtlich der staatlichen Förderung von Agroforstsystemen. Es herrschte Einigkeit darüber, dass Agroforstsysteme ein riesiges Potential für den Klimaschutz beziehungsweise die Klimaanpassung bieten und die bestehende Förderung angepasst werden muss um unbürokratischer und finanziell attraktiver zu werden!
Darüber hinaus wurde in einer weiteren Session eine ökonomische Modellierung zur Wirtschaftlichkeit von Agroforstsystemen zur Energieholzproduktion aufgezeigt. Hierbei wurde deutlich, dass insbesondere eine 100%ige Förderung der Investitionskosten von Agroforstsystemen zu einer Wirtschaftlichkeit führt. Diese Förderung ist laut EU-GAP Strategieplan möglich und kann von den Ländern im Rahmen des GAK-Rahmenplanes umgesetzt werden! Außerdem wurden verschiedene Projekte zur Erforschung von Agroforstsystemen präsentiert mit unterschiedlichen Schwerpunkten, wobei das Julius-Kühn-Institut (JKI) in besonders vielen Projekten involviert ist. Auch die Forschung zur Agroforstwirtschaft an den Universitäten nimmt immer weiter zu – insbesondere die BTU Cottbus, die HNEE Eberswalde und die Universitäten Gießen, Hohenheim und Freiburg waren mit aktuellen Forschungsprojekten präsent.
Das Tagungsband mit allen Inhalten zum Nachlesen sowie weitere Informationen zur Konferenz finden Sie hier.