Agroforstliche Kreislaufwirtschaft in der Lausitz – erfolgreiche Auftaktveranstaltung in Zinnitz
20. Mai 2021
Am Mittwoch, den 19. Mai 2021, fand auf dem Gelände der ZGJ Landwirtschafts GmbH im brandenburgischen Zinnitz die Auftaktveranstaltung für ein aktuelles Projekt zur agroforstlichen Kreislaufwirtschaft in der Lausitz statt. Das Verbundprojekt mit dem Namen AgroBaLa wird im Rahmen der Initiative „Land-Innovation-Lausitz“ umgesetzt. Es zielt unter anderem darauf ab, einen innovativen Pflanzenbaukasten zu erarbeiten, mit dem die Vielfalt von Agroforstsystemen für Landnutzer zugänglich gemacht werden soll. Projektpartner sind neben dem DeFAF e.V. und der BTU Cottbus-Senftenberg die ZGJ Landwirtschafts GmbH sowie der Landwirtschaftsbetrieb Domin in Peickwitz bei Senftenberg.
Rund 20 Personen fanden sich zur Auftaktveranstaltung des Projektes in Zinnitz ein, um sich zu den Hintergründen und Zielen des Projektes zu informieren. Nach der Begrüßung durch den Projektleiter Dr. Christian Böhm von der BTU Cottbus-Senftenberg sowie Robert Häußler, Geschäftsführer der ZGJ Landwirtschafts GmbH, stellte Thomas Maurer (BTU Cottbus-Senftenberg) die Initiative „Land-Innovation-Lausitz“ vor und erläuterte, inwiefern Projekte wie AgroBaLa dazu beitragen können, die Lausitz zu einer Modellregion für die Anpassung der Landnutzung an den Klimawandel zu entwickeln. Anschließend stellten die Projektpartner die insgesamt vier Teilprojekte vor. Diese umfassen neben der Entwicklung eines innovativen Pflanzen(Bau)Kastens auch die Erprobung und Bewertung von unter anderem pflanzenbaulichen Aspekten, Stoffstrommanagement und Bodenertragsfähigkeit sowie die Entwicklung neuer Wertschöpfungsketten. Durch die Entwicklung geeigneter Kommunikations- und Weiterbildungsformate, abgestimmt auf die jeweiligen Zielgruppen, soll außerdem der Wissenstransfer gewährleistet werden. So können die Ergebnisse und Erfahrungen für die Verbreitung der Agroforstwirtschaft auch über die Region hinaus genutzt werden.
Im Anschluss erläuterte Irene Kirchner vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg, inwiefern die Agroforstwirtschaft aktuell im Rahmen des Länderförderprogramms Brandenburgs implementiert werden kann. Fabian Blöchel, Vertreter des Landesbauernverband Brandenburg e.V., sowie Melanie Kossatz, Geschäftsführerin des Spreewaldverein e.V., betonten in kurzen Statements, wie wichtig innovative Ansätze wie die Agroforstwirtschaft sind, um die nachhaltige Landnutzung und die Wertschöpfung in einer Region zu stärken. Lokale Initiativen gibt es bereits mehrere: eine Teilnehmerin berichtete von einem Projekt der Spreeakademie, die unter anderem einen Waldgarten anlegen möchte und Bildungsangebote zu nachhaltiger Entwicklung und zur Permakultur entwickelt.
Bei einer Feldbegehung als Abschluss der Auftaktveranstaltungen konnten die Teilnehmenden sich einen Eindruck vom Agroforstsystem des Betriebes machen. Mehrere Gehölzstreifen mit Pappeln wurden auf einer knapp 9 ha großen Ackerfläche angelegt, die teilweise aktuell auch von Hühnern beweidet wird. In den kommenden Jahren ist angedacht, weitere Gehölzarten zu etablieren. Um die vielen Vorteile der Agroforstwirtschaft und ihre Wertschöpfungspotentiale für die Stärkung der Lausitz zu nutzen ist eine gute Vernetzung der verschiedenen Initiativen und Projekte in der Region essentiell. Die Auftaktveranstaltung war dafür ein guter Anlass und erste Kontakte konnten geknüpft werden.
Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie auf der Projektseite.