Wahlmodul Agroforstwirtschaft in Weihenstephan

Studierende der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf haben jetzt die Möglichkeit das Thema Agroforstwirtschaft zu erlernen und zu beforschen

02. Dezember 2023

Am ersten Adventswochenende fand der dritte und letzte Teil des Wahlmoduls Agroforstwirtschaft an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) in Freising statt. Der DeFAF war eingeladen, den von Michaela Primbs und Christian Diehl initiierten Kurs – beide im DeFAF und erfolgreiche Absolvent:innen der Agroforst-Akademie 2022/23 – zu unterstützen. Am dritten Termin wurde dabei das Thema Ökonomie vertieft und die Benutzung digitaler Tools zur Planung und Berechnung von Agroforstsystemen geübt (DIGITAF-EU-Projekt). Am letzten Tag des Blockseminars stellten die Studierenden, die allesamt aus unterschiedlichen grünen Studiengängen wie Agrarwirtschaft, Forstwirtschaft, Management erneuerbarer Energien, Arboristik und Gartenbau entstammen, ihre vielversprechenden Entwürfe für Agroforstplanungen vor.

Die HSWT will auch zukünftig ihr Lehrangebot im Bereich Agroforstwirtschaft ausbauen. Bereits im Mai wurde auf 2,8 ha Ackerfläche in der Nähe von Freising ein Agroforstsystem zu Lehr-, Forschungs- und Demonstrationszwecken im Rahmen des Verbundprojektes REKLINEU (Regionale Wege zu klimaneutralen Hochschulen) angelegt. Untersucht werden soll dabei insbesondere die Vermeidung, Reduktion und Kompensation von CO₂.

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Präsentation der Ergebnisse durch Studierende

Bodenvorbereitung in der Agroforstversuchsfläche

Pflanzen der Pappelstecklinge in der Agroforstversuchsfläche

Einsetzen der Stauden in der Agroforstversuchsfläche

Aufbau des Wildzaunes an der Agroforstversuchsfläche

Das AFS untergliedert sich in insgesamt fünf 100 m lange Streifen. Nach der Bodenbearbeitung mittels Fräse wurden zunächst auf drei Streifen 480 Pappelstecklinge per Hand gesteckt. Um den Biodiversitätswert auf der Fläche zu erhöhen, kam eine Staudenpflanzung mit Herzgespann, Wald-Geißbart, Sonnenhut, Malven und Silphie hinzu, wovon sich die Planer auch einen gewissen Wind- und Erosionsschutz erhoffen. Um den Wildverkehr auf der Fläche zu vermindern, wurde ein Schutzzaun um die Pflanzungen errichtet. Auf zwei weiteren Streifen wurden im Herbst noch Werthölzer wie Elsbeere oder Wildkirsche, teilweise kombiniert mit den Pappeln im Kurzumtrieb, und mit zahlreichen heimischen, schnell wachsenden Gehölze wie Grauerle und Flatterulme ergänzt.

Die Studierenden des Wahlmoduls Agroforstwirtschaft der HSWT halfen tatkräftig bei den Pflanzaktionen mit und konnten so ihre praktischen Fähigkeiten in der Agroforstwirtschaft vertiefen. Zukünftige Untersuchungsinhalte der Studierenden und Forscher sind insbesondere die dauerhafte Bindung von CO₂ aus der Atmosphäre im Boden und in der Biomasse sowie die Veränderung des Mikroklimas. Weiter beobachtet werden soll die Entwicklung der Biodiversität auf der Fläche, Erosionsminderung und der Wasserrückhalt.