Mühlenführung und drittes Treffen der Vermarktungsinitiative für Agroforstprodukte in der Lausitz
13.10.2025
Im Rahmen des Projekts AgroWert-Regio fand am 9. Oktober das dritte Treffen der Vermarktungsinitiative für Agroforstprodukte aus der Lausitz statt – dieses Mal an zwei besonderen Orten der regionalen Wertschöpfungskette: in der Spreewaldmühle in Burg und in der Schälmühle der Gebrüder Kümmel in Vetschau.
Den Auftakt bildete eine Führung durch die historische Spreewaldmühle, geleitet von Inhaber Uwe Kümmel, der den Teilnehmenden spannende Einblicke in das traditionelle Handwerk des Getreidemahlens gab. Die Spreewaldmühle zählt zu den wenigen verbliebenen regionalen Mühlen und vermahlt in diesem Jahr auch den Roggen für das Agroforst-Brot aus Champagnerroggen, der von Projektpartner und Agroforst-Pionier Thomas Domin angebaut wurde.
Im Anschluss ging es weiter zur Schälmühle in Vetschau, wo am Vormittag eine Workshop-Session stattfand. Nach einer kurzen Projektvorstellung für neue Teilnehmende führte Gerd Brünig von Vorsicht Design und Kommunikation durch einen interaktiven Workshop. Mit Methoden wie Perspektivwechsel, Customer Journey und Diskussionsrunden beschäftigten sich die Teilnehmenden mit der Frage, wie Agroforstprodukte wirkungsvoll kommuniziert und vermarktet werden können. Die Agentur mit der schon im Projekt AUFWERTEN zusammengearbeitet wurde begleitet das Projekt bei der (Weiter-) Entwicklung von Kommunikations- und Gestaltungsmaterialien, die Agroforstwirtschaft sichtbarer machen sollen.
Ein besonderes Highlight war die Verkostung und der Verkauf des Agroforst-Brotes, das aus Champagnerroggen aus einem Agroforstsystem in der Lausitz hergestellt wird. Bereits im letzten Jahr hatte dieses Brot, dessen Entstehung eine Initiative des Projektes AgroWert-Regio war, viele Menschen begeistert und viel Aufmerksamkeit auf Produkte aus Agroforstwirtschaft gelenkt. Auch diesmal war die Resonanz groß: Die erste Charge wurde vor Ort präsentiert – und kam sehr gut an. Das Brot symbolisiert eine transparente, durch und durch regionale Wertschöpfungskette: Der Roggen stammt aus dem Agroforstsystem von Landwirt und Projektpartner Thomas Domin, wird in der traditionsreichen Kümmel-Mühle im Spreewald vermahlen und schließlich in der Bäckerei Wahn in Vetschau gebacken.
Die Resonanz auf das Brot und das begleitende Gesprächsangebot am Stand haben gezeigt, wie groß das Interesse an regionalen und nachhaltigen Produkten ist – und welche Rolle Agroforstsysteme dabei künftig spielen können. Damit wurde die Veranstaltung nicht nur zu einem Ort der Begegnung, sondern auch zu einem praktischen Schaufenster für gelebte Agroforstwirtschaft.
Ab Mitte Oktober wird das Agroforst-Brot voraussichtlich wieder für eine begrenzte Zeit in den Filialen der Bäckerei Wahn sowie im Hofladen des Landwirtschaftsbetriebs Domin in der Lausitz erhältlich sein. Wir hoffen, dass es auch in diesem Jahr wieder dazu beiträgt, das Thema Agroforstwirtschaft in die Breite zu tragen und den Wert regionaler Wertschöpfung sichtbar zu machen.