SEBAS Pflanzworkshop: 105 Wertholz-Bäume zur Ergänzung eines Pappel-Agroforstsystems

Im Rahmen des im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten Naturschutzvorhabens SEBAS wurde ein im Frühjahr etabliertes Agroforstsystem auf dem Landwirtschaftsbetrieb Thomas Seehaus bei Beelitz in Brandenburg planmäßig mit verschiedenen Einzelbäumen ergänzt. Am 23. Oktober 2025 organisierte der DeFAF e.V. gemeinsamen mit dem Landwirtschaftsbetrieb Thomas Seehaus und dem Blühstreifen Beelitz e.V. einen Pflanzworkshop, bei dem über 100 Bäume und 9 verschiedene Gehölzarten mit 15 Freiwilligen aus der Region gepflanzt wurden. Im Frühjahr soll zudem entlang der Gehölzstreifen Blühstreifen angelegt werden, um die biologische Vielfalt zusätzlich zu fördern.

Leon Bessert | 04.11.2025

Bei idealem Pflanzwetter entwickelte sich nach einer Einweisung zur Baumpflanzung durch den Landwirt Jürgen Frenzel ein effizienter und zugleich lehrreicher Pflanzworkshop. Grundlage des zügigen Ablaufs waren die im Vorfeld gebohrten Pflanzlöcher sowie die vorbereitete Verteilung von Bäumen und Materialien für den Baumschutz an den Pflanzstellen. Die Baumschule Resilia lieferte am Vortag mehrere Jungbäume an und teilte wertvolle Erfahrungen aus der professionellen Baumpflanzung. Für die Stärkung und Motivation der Teilnehmenden sorgte die hervorragende Verpflegung des Landwirtschaftsbetriebes Seehaus – so konnten insgesamt 105 Bäume gepflanzt werden.

Dabei handelte es sich um veredelte Sorten der Walnuss (Juglans regia) und Esskastanie (Castanea sativa) die bereits rund zwei Meter groß waren und in sogenannten „Air-Pruning“-Töpfen (Luftschnitt-Töpfen) kultiviert wurden. Diese Anzuchtmethode fördert die Ausbildung eines starken Feinwurzelsystems. Der überwiegende Teil der gepflanzten Bäume waren zweijährige Sämlinge der folgenden Arten:

  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Winterlinde (Tilia cordata)
  • Kirsche (Prunus avium)
  • Wildapfel (Malus sylvestris)
  • Birne (Pyrus pyraster)
  • Baumhasel (Corylus colurna)
  • Feldahorn (Acer campestre)

Die Bäume wurden entlang der bereits im ersten Jahr erfolgreich angewachsenen Pappeln gepflanzt. Ziel der Pflanzung ist die Erzeugung von Stammholz. Darüber hinaus dienen die Pappeln dem Schutz vor Winderosion und vor Austrocknung des Bodens sowie der Produktion von Hackschnitzeln im mittleren Umtrieb (Ernte nach etwa acht Jahren). Gemeinsam mit den Blühstreifen bilden die über zehn Meter breiten Gehölzstreifen einen wertvollen Lebensraum, in dem eine erhöhte biologische Vielfalt zu erwarten ist.

Für ein gutes Anwachsen der jetzt zusätzlich zwischen die Pappeln gepflanzten jungen Wertholz-Bäume ist in den ersten Jahren eine intensive Pflege entscheidend. Auf dem trockenen, sandigen Standort umfasst dies insbesondere regelmäßiges Wässern in den Sommermonaten sowie das Freihalten der Baumscheiben von Gras und anderem Aufwuchs.

Der erfolgreiche Pflanzworkshop wurde durch die Kooperation des Landwirtschaftsbetriebes Seehaus, dem Blühstreifen Beelitz e.V., dem DeFAF e.V., einer Förderung des Landes Brandenburg im Rahmen der Aktion Brandenburg, gesunde Umwelt sowie mithilfe der motivierten Helfenden ermöglicht.

Danke an Alle für diese bemerkenswerte Leistung.