Agroforst-Feldtag auf Landwirtschaftsbetrieb Domin – Gemeinsam regionale Agroforst-Wertschöpfung stärken
27.05.2025
Am vergangenen Freitag fand im Rahmen des Projekts AgroWert-Regio ein Feldtag auf dem Betrieb von Thomas Domin in der Lausitz statt. Rund 20 Personen aus Landwirtschaft, Verarbeitung, Vermarktung und Forschung kamen zusammen, um sich auszutauschen und mehr über Agroforstwirtschaft zu erfahren.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Anwesenden wurden das Projekt und der aktuelle Stand präsentiert, sowie die aus dem Projekt entstandene Vermarktungsinitiative Agroforst, die gemeinsam Agroforst-Eier und das Agrofort-Brot vermarktet hat. Erste Ergebnisse aus dem Projekt zeigen, dass Agroforstwirtschaft vielen Verbraucherenden noch unbekannt ist. Wer jedoch informiert ist, entscheidet sich mit höherer Wahrscheinlichkeit für Agroforst-Produkte. Medienberichte und engagiertes Verkaufspersonal sorgten für die größte Aufmerksamkeit, während Informationsmaterialien wie Flyer und Postkarten unterstützend wirkten.
Die anschließende Exkursion führte durch unterschiedliche Agroforstsysteme auf dem Betrieb. Dabei gab Landwirt Thomas Domin Einblicke in die Besonderheiten der verschiedenen Pflanzungen: So sind Robinien beispielsweise gut geeignet für trockene, sandige Böden und ehemalige Tagebauflächen und liefern robustes Holz, etwa für Zaunpfosten. Leider sind sie in Agroforstsystemen nicht förderfähig, da sie auf der Negativliste stehen. Daneben wurden Pappel- und Lindensysteme sowie Streuobstflächen gezeigt, letztere als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme angelegt. Wirtschaftlich besonders interessant ist laut Landwirt Domin die Nutzung von Pappelholz als Hackschnitzel für die hofeigene Wärmeversorgung. Ein weiterer Fokus lag auf dem Champagner-Roggen, dessen Anbau in diesem Jahr stark ausgeweitet wurde und der als Grundlage für die Neuauflage des Agroforst-Brots dient, geplant für den Herbst dieses Jahres.
Im weiteren Verlauf des Tages wurde diskutiert, wie die Vermarktung regionaler Agroforstprodukte verbessert werden kann und welche Akteur*innen noch in der Wertschöpfungskette fehlen. Dabei gab es beispielsweise Gespräche mit einer Mosterei, um einen Agroforst-Apfelsaft zu planen. Außerdem wurde über die Rolle eines Regelwerks oder gemeinsamer Standards für Agroforst-Produkte gesprochen, insbesondere in Bezug auf Skalierung und Kennzeichnung geht.
Insgesamt bot der Feldtag wertvolle Einblicke und förderte den Austausch unter Praktiker*innen und anderen Beteiligten, mit dem Ziel, die regionalen Wertschöpfungsketten für Agroforstprodukte weiter auszubauen.