Feldtag: Agroforst, Humusaufbau und biologische Vielfalt im Ackerbau fördern
05. September 2024
Gemeinsam mit dem Humusklimanetz, der Fink Stiftung und dem Betrieb Gut&Bösel hat das Naturschutzvorhaben SEBAS am 02. September einen Feldtag in Alt-Madlitz ausgerichtet. Über 70 Teilnehmende, darunter auch einige Landwirte, konnten sich ein Bild der Forschungstätigkeiten auf dem innovativen Betrieb machen und nahmen dabei an zwei verschiedenen Hoftouren teil. Zur Einführung wurde in Vorträgen der Ansatz des Betriebes Gut & Bösel und der Finck Stiftung, sowie das Naturschutzvorhaben SEBAS und das Humusklimanetz vorgestellt.
Hoftour – Humusaufbau im Fokus
Mit dem Kremser wurden Stationen des Betriebes angesteuert, auf denen humusmehrende Maßnahmen umgesetzt werden. Darunter sind ein junges sowie ein langjährig etabliertes syntropisches Agroforstsystem, Untersaaten/Zwischenfrüchte und das ganzheitliche Weidemanagement (Mob-Grazing). Benedikt Bösel, Gründer und Geschäftsführer von Gut & Bösel sowie der Finck Stiftung, wies dabei auf die Notwendigkeit hin, Agroforstsysteme langfristig rentabel zu gestalten. Hierbei sollten auch die erbrachten Ökosystemleistungen eines Agroforstsystems berücksichtigt werden. Die Finck Stiftung hat die Planung und das Vorgehen bei der Anlage für ein in 2022 angelegtes Agroforstsystem der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Diese und weitere Publikationen sind auf der Webseite der Finck Stiftung zu finden.
Hoftour – Biodiversität im Fokus
Zu Fuß wurden ausgewählte Orte zum Thema Biodiversität und Bodenleben besucht: Darunter eines der Agroforstsysteme, in dem im Rahmen von SEBAS der Einfluss von Agroforstsystemen auf die biologische Vielfalt von Insekten sowie weiteren Ökosystemleistungen untersucht wird. Wissenschaftler:innen der BTU Cottbus-Senftenberg sowie vom Julius-Kühn-Institut (JKI) erläuterten die wissenschaftlichen Methoden direkt im Agroforstsystem.
Außerdem besuchten die Teilnehmenden die betriebseigene Baumschule, in der verschiedene Gehölze für die Neuanlage von Agroforstsystemen produziert werden. Hierbei steht im Vordergrund, die Gehölze und Stauden an den sandigen und trockenen Standort zu gewöhnen und möglichst ohne Bewässerung integriert in Gehölzstreifen heranzuziehen.
Johannes Harms, Leiter der Baumschule, hob die Wichtigkeit von einem hohen Feinwurzelanteil der Gehölze hervor. Hierfür kommen so genannte „Root pouches“ zum Einsatz, Pflanzbehälter aus filzähnlichem Material, durch die eine Ringwurzelbildung verhindert wird.
Darüber hinaus erläuterte Laurenz von Glahn, Mikroorganismen- und Nährstoffkreislauf-Manager, die Relevanz von Kompost zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und der biologischen Vielfalt im Boden. Gleichzeitig konnten die Teilnehmenden live am Bildschirm eine mikroskopische Analyse des Kompost verfolgen.
Der DeFAF begrüßt die Zusammenarbeit der Projekte SEBAS und Humusklimanetz und bedankt sich herzlich bei der Finck Stiftung und Gut & Bösel für die Ausrichtung dieses sehr informativen Feldtages!