30.08.2023

Im Rahmen der Infoveranstaltung „Frühstück im Grünen – Agroforst mit allen Sinnen erleben“, wurden spannende Fakten zur Agroforstwirtschaft, regionalen Wertschöpfung und Vermarktung präsentiert. Neben den Vorträgen gab es die Möglichkeit, ein Agroforstsystem zu besichtigen sowie ausreichend Raum für direkten Austausch und Vernetzung.

Was für ein Tag! Der Himmel blau und strahlender Sonnenschein, und doch in kühlem Schatten sitzen, inmitten von abgeernteten Feldern. Hört sich erst einmal widersprüchlich an. Doch die Teilnehmer unserer Infoveranstaltung haben hautnah miterleben können, welche Vorteile die Agroforstwirtschaft bietet.

Vor dem Hofladen Domin ging es los. Hier sammelte sich die bunte Teilnehmerschaft. Von Landwirtschaft über Verwaltung bis hin zum Bäcker, von Politiker bis Privatperson, von Naturschutz über Regional- bis hin zu technischer Entwicklung – verschiedenste Branchen waren vor Ort und versprachen einen spannenden Austausch. Nach einer kurzen Begehung des ersten Teils des Agroforstsystems fanden sich alle im eigentlichen Veranstaltungsort ein: ein Pappelstreifen.

Getreu des Veranstaltungsmottos „Agroforstwirtschaft mit allen Sinnen erleben“, konnte hier die Teilnehmerschaft während der gesamten Veranstaltung das System in sich aufnehmen – die Kühle des Schattens auf der Haut spüren, das Rascheln des Windes in den Blättern hören, die Vielfältigkeit der möglichen Nutzungen sehen und natürlich das Frühstück, welches zum Großteil mit Produkten aus der Agroforstwirtschaft angerichtet wurde, schmecken.

In diesem Rahmen teilte sich der Beitragsteil in zwei Blöcke auf. Im ersten Block wurden Erfahrungen zum Thema Wirtschaft, Vermarktung und Regionalität geteilt. So erlaubte Thomas Domin einen tieferen Einblick in finanzielle Seite der Agroforstwirtschaft und deren Höhen und Tiefen. Der Spreewaldverein teilte seine Erfahrungen mit der Vermarktung regionaler Produkte und wie auf Basis derer eine Strategie für Agroforstprodukte entwickelt werden kann. Außerdem berichtete Philipp Fumfahr, Geschäftsführer von Bäcker Wahn, über seine Arbeit mit regionalen Akteuren und Produkten. Kurzfristig ergab es sich noch, dass ein Vertreter der Michelberger Farm anwesend war und das Konzept der Farm und des dazugehörigen Hotels vorstellte.

Nach einer Pause, in der sich die Teilnehmenden untereinander austauschen und vernetzen konnten, wurde zusammen mit allen Anwesenden eine Karte erarbeitet, welche relevante Akteure in der Lausitz festhielt. Diese Sammlung fundierte auf einer zuvor vorgestellten Wertschöpfungskette, welche sich vor allem mit Akteuren und Geschäftsmodellen der sogenannten solidarischen Bindung beschäftigt. Diese kollektive Erarbeitung resultierte in aufschlussreichen Diskussionen, welche in einem umfangreichen Bild der aktuellen Landschaft regionaler Akteure resultierte.

Pünktlich zum Ende der Vorträge bzw. kollektiven Ausarbeitung stand die Sonne am höchsten Punkt und machte noch einmal deutlich, welch schützende Wirkung der Pappelstreifen für Boden, Kultur und Lebewesen hat. Die abschließende Führung über die restliche Fläche des Agroforstsystems führte die Teilnehmenden an verschiedenen Elementen wie z.B. einem Bach, Obstgehölzen, Mischstreifen und einer Herde Weidekühen vorbei.

Das Frühstück im Grünen war eine Informationsveranstaltung im Rahmen des Projektes AgroWert-Regio und war der erste Schritt, die Agroforstwirtschaft und deren Wertschöpfungskette näher an den Verbraucher zu bringen. Mit den gewonnenen Erkenntnissen werden nun passende Geschäftsmodelle und Vermarktungsstrategien für Agroforstprodukte formuliert, auf deren Basis im weiteren Verlauf des Projektes Versuche in der Praxis durchgeführt werden.

Weitere Informationen zum Projekt AgroWert-Regio finden Sie hier auf der Projektseite.