Agroforst-Pionier Hans Pfeffer als ein Sieger des bundesweiten Ideenwettbewerbs „Modellbetriebe Bioökonomie“ geehrt

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10. November 2022

In der Kategorie „Gesamtbetriebliche Konzeption“ wurde der Biolandhof „Bannmühle“ (Nordpfälzer Bergland, Rheinland-Pfalz) mit zwei weiteren Siegern durch eine 12-köpfige, unabhängige und interdisziplinäre Jury ausgewählt.

Eigentlich sollte DeAFAF-Mitglied Hans Pfeffer im Rahmen des Fachkolloquiums am 13. und 14. Oktober 2022 in Fulda seine nachhaltigen Lösungen für die Wertschöpfung in Mittelgebirgen präsentieren. Die Apfelernte und Vermostung hielten ihn leider von einer Teilnahme ab. Das Jurymitglied Frank Wagener nahm den Preis und Geschenkkorb in Fulda in seine Obhut, um seine Laudatio kurzerhand auf der Bannmühle in der hofeigenen Mosterei zu halten:

Die Jury hob besonders hervor, dass

  • das Keyline Design in Deutschland weitestgehend unbekannt ist und nur Teile des Verfahrens es bisher in das öffentliche Bewusstsein geschafft haben.
  • die Bannmühle der erste Betrieb in Deutschland ist, bei dem das Keyline Design in diesem Maßstab und in detailreich verknüpften Maßnahmen in die Fläche gebracht wurde.
  • das Bewirtschaftungssystem eine innovative Verknüpfung von Agroforstkulturen mit Maßnahmen zur Speicherung /Rückhalt von Wasser ist (Höhenlinien angepasste Wasserverteilung und Speicherung durch Gräben, (Tiefen)Lockerung des Oberbodens in den Pflanzreihen, Himmelsteich usw.).
  • die Idee das landbauliche Potenzial v.a. zur Erhaltung von hoch biodiversen Grenzertragsstandorten in Zeiten des immer stärker sichtbaren Klimawandels zeigt: Denn Wasserextremereignisse wie Dürre und Starkregen beschleunigen die Aufgabe von Jahrhunderte alten, wichtigen Grünlandstandorten unserer Kulturlandschaften.
  • das adaptierte Landbausystem Leistungen zum Starkregenschutz durch Landbewirtschaftung für unterhalb liegende Ortschaften – wie hier Odernheim – erbringt, die für interdisziplinäre Hochwasserschutzkonzepte von herausragender Bedeutung sind.
  • der Pioniergeist von Hans Pfeffer die Entwicklung und Sichtbarkeit dieses gesamtgesellschaftlich außerordentlich wichtigen Lösungsweges zur Bewirtschaftung unserer Kulturlandschaften befördert.

Gut gelaunt überreichte Frank Wagener dann Urkunde, Schild und Geschenkkorb an Hans Pfeffer. Mehr Informationen zum Wettbewerb auf den Seiten des DVL und zum Betrieb Bannmühle in einem Artikel in der Zeitschrift LandInForm.