02.02.2024
Agroforstwirtschaft ist ein wahres Multitalent: Nicht nur erfüllt sie verschiedenste Umweltleistungen in der Landwirtschaft, z.B. die Steigerung der Klimaresilienz, sondern bietet auch eine facettenreiche Produktpalette und das damit zusammenhängende Vermarktungspotenzial. Das Portfolio des Landwirtes kann von Getreide-, Holz- und Fleischproduktion hin zu Baum- und Strauchfrüchten und in speziellen Fällen sogar Pilzen und Kräutern reichen. Um dieser Produktvielfalt gerecht zu werden, entwickelt der Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e.V. im Rahmen des Projektes AgroWert-Regio zusammen mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNE), dem Spreewaldverein e.V., Bäcker Wahn und dem Landwirtschaftsbetrieb Domin kooperative Vermarktungsansätze, die außerdem den Nachhaltigkeitsbeitrag der Agroforstwirtschaft honorieren sollen.
In unserem Vermarktungsworkshop am 31.01.2024 in Cottbus wurden Lausitzer Akteure entlang der Wertschöpfungskette an einen Tisch geholt. Das Ziel: Das gegenseitige Kennenlernen sowie das Auftun von Chancen und bestehendem Bedarf in der Vermarktung von Agroforstprodukten. Neben erfahrenen Agroforstlern aus der Lausitz wie der Landwirtschaftsbetrieb Domin, der Bauernhof Schulz und Robert Häußler des Landwirtschaftsbetriebes ZGJ, fanden sich auch Akteure aus der Regionalentwicklung und -vermarktung sowie Vertreter kooperativer Vermarktungsansätze und der Holzverarbeitung ein.
Der Workshop wurde in drei Phasen unterteilt. Zu Beginn wurde die Bandbreite bestehender kooperativer Vermarktungskonzepte von Dr. Stefanie Albrecht von der HNE vorgestellt und auf den möglichen Grad der Involvierung von Konsumenten in die agroforstwirtschaftliche Produktion geprüft. Danach bekamen die Teilnehmer die Möglichkeit, sich anhand eines Schemas vorzustellen und die Chancen und Herausforderungen ihrer Produktion und Vermarktung mit allen zu teilen. Während des letzten Teils des Workshops wurde herausgearbeitet, inwiefern die bereits bestehenden Konzepte eine Kooperation der Akteure zulassen bzw. welche möglichen Weiterentwicklungen es geben kann.
Mithilfe des Workshops wurde eine Basis für die Entwicklung eines Vermarktungskonzeptes geschaffen. Eins wurde während der Diskurse klar: Aufgrund des Facettenreichtums und der Produktvielfalt der Agroforstwirtschaft muss ein entsprechendes Vermarktungskonzept flexibel auf die individuellen Situationen der einzelnen Akteure eingehen können. Nicht nur der Verkauf der Produkte steht hierbei im Fokus, sondern auch die Bewusstseinsförderung der Konsument:innen hinsichtlich des Mehrwertes von Agroforstwirtschaft und deren Produkte für die Nachhaltigkeit.
Sie möchten gerne erfahren, wie es im Projekt AgroWert-Regio weiter geht? Über unsere aktuellsten Entwicklungen informieren wir wie immer auf unserer Projektseite.