Regionale Wertschöpfung vor Ort

Mit Unterstützung der Innovationsgruppe AUFWERTEN erste Agroforststreifen im Landkreis Elbe-Elster (Süd-Brandenburg) etabliert

Bäume auf Ackerflächen zu pflanzen ist mit den allumfassenden Regelungen für die Landwirtschaft derzeit kaum umsetzbar. „Was früher gang und gäbe gewesen sei, gelte jetzt als eine Neuentdeckung“ so Projektleiter Dr. Christian Böhm. Nach Möglichkeit sollten Praxisbeispiele geschaffen werden, die zeigen, dass solch eine Anlage von Agroforststreifen viele positive Effekte mit sich bringt.

So konnte im Rahmen der Projektarbeit von AUFWERTEN im Modellgebiet ein Landwirtschaftsbetrieb gefunden werden, der die erste Anlage von Agroforststreifen im März 2017 umgesetzt hat. Nach gemeinsamer Vorplanung durch die BTU Cottbus-Senftenberg und Biomasse Schraden e.V. sind auf den Flächen der Agro Vermögensverwaltung GmbH Massen drei Streifen mit je 5 Reihen und ein weiterer Streifen mit 3 Reihen mit insgesamt 15.000 Pappelstecklingen der Sorten Max 4 und Hybride 275 in den Boden gebracht worden. Die heckenähnlichen Streifen haben eine Breite von 10 bis 15 m und variieren in der Länge zwischen 225 und 420 m. Ihre Gesamtfläche beträgt ca. 1,7 ha. Dies entspricht ca. 10 % des derzeit mit Getreide bewirtschafteten Gesamtackerschlages.

Dabei ist der Landwirtschaftsbetrieb finanziell in Vorleistung gegangen und freut sich bereits 4 Wochen später auf das Austreiben der sichtbaren Triebe. Das Unternehmen unterstützt das Projekt „nach bestem Wissen und Möglichkeiten und sieht den Erfolg noch ein bisschen mit Skepsis“ so die Geschäftsführerin Karina Kositzke. Die Verwertung der Pappelernte ist im Biomasseheizwerk des Amtes Kleine Elster geplant, dass sich ca. 1 km und somit in der Nähe befindet.

Y. Raban