Vom Winde verweht in Mecklenburg-Vorpommern – neues Agroforstsystem für mehr Vielfalt und Erosionsschutz

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12. Juli 2020

Wo jetzt noch weitläufige monotone Getreidefelder zu sehen sind, wird zurzeit die Anpflanzung eines Agroforstsystems geplant und in Zukunft ökologische Landwirtschaft nach Biolandrichtlinien betrieben. Zur Bewirtschaftung des Landwirtschaftsbetriebes mit einer Betriebsfläche von ca. 300 ha sowie der Umsetzung des Agroforstvorhabens haben sich Ulrich Kotzbauer, Thomas Erver und Henno Arndt (v.li.) zur Biohof Garvsmühlen KG zusammengeschlossen.

Die landwirtschaftlichen Flächen werden hauptsächlich als Ackerflächen genutzt. Mit der Umstellung des Ackerbaus auf eine nachhaltige Landwirtschaft liegt den drei Betreibern die Verbesserung der Biodiversität durch die Etablierung eines Agroforstsystem am Herzen, um neben der ackerbaulichen Nutzung der Flächen ein schöneres vielfältigeres Landschaftsbild zu schaffen. Durch Bäume und Hecken soll an diesem küstennahen, windexponierten Standort ein verbesserter Erosionsschutz und Humusaufbau erzielt werden. Bei der Umstellungsplanung und der Einrichtung des Agroforstsystems wird die Biohof Garvsmühlen KG durch den DeFAF e.V., den Agroforstexperten Burkhard Kayser sowie die Forstwissenschaftsstudentin Sabine Kotzbauer unterstützt.

Im ersten Schritt wird die Anpflanzung eines Agroforstsystems auf ca. 40 ha geplant, wobei mit einer Anpflanzung der ersten Flächen von 10 ha im laufenden Jahr begonnen wird. Die Anpflanzungen werden so vorgenommen, dass die Kultivierung der Bäume und die ackerbauliche Nutzung auf einer Fläche möglich sind. Die Anordnung der Bäume erfolgt in Reihen, so dass in den Bereichen zwischen den Reihen eine maschinelle Bewirtschaftung der Ackerflächen weiterhin erfolgen kann. In den Zwischenräumen von Baum zu Baum erfolgt eine Anpflanzung von Hecken und Wildobst.

Neben dem ökologischen Nutzen, dem Ertrag von Bäumen und Sträuchern sowie der in Zukunft liegenden Holzgewinnung erhofft man sich auch andere LandwirtInnen und Interessierte für die Agroforstidee zu begeistern. Insbesondere möchte man auch den Verpächtern die Vorteile dieser kombinierten Bewirtschaftungsmethode näherbringen und so in Zukunft die Anpflanzung von Bäumen auch auf diese Fläche zu erweitern. Ein nennenswerter Teil der Pachtflächen sind Landes- oder Kircheneigentum. Besonders hier erhoffen sich die Betreiber mit der Anpflanzungsidee auf offene Ohren zu stoßen.

Der Betrieb und die Agroforstanpflanzungen liegen im schönen Ostseebad Rerik, mit direktem Blick auf das Salzhaff und Ostsee, in Nähe des beliebten Ostseefernradwegs in einer stark von Touristen frequentierten Region. Die Besucher können sich hier in Zukunft im geplanten Hofcafé bei einem Lupinenkaffee aus eigenem Anbau und Apfelkuchen mit Äpfeln aus der Agroforstanpflanzung direkt über den DeFAF und diese alternative und zukunftsweisende Methode der Landbewirtschaftung informieren. Wer schon jetzt mehr zu dem geplanten Agroforstsystem oder dem Biohof wissen möchte, darf sich gerne bei Ulrich Kotzbauer melden. Am 12. August wird es auf dem Hof außerdem eine Veranstaltung zum Thema Agroforstwirtschaft geben, bei der man den Betrieb und die Menschen hinter dem Projekt näher kennenlernen kann. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Kontakt:

Biohof Garvsmühlen KG
Ansprechpartner: Ulrich Kotzbauer
Dorfweg 3
18230 Ostseebad Rerik OT Garvsmühlen
post@biohof-garvsmuehlen.de