Planungsansätze für gemäßigte silvoarable Agroforstsysteme zur Minderung von Bodenerosion und für Wassermanagement auf lokaler und regionaler Ebene
Masterarbeit von Michaela Primbs – erfolgreiche Absolventin der Agroforst-Akademie 2023 – wurden Planungsansätze für silvoarable Agroforstsysteme (AFS) entwickelt, die zur Minderung der Bodenerosion und Verbesserung des Wassermanagements auf Ackerflächen beitragen. Auf der Grundlage einer Literaturrecherche werden relevante Planungs- und Gestaltungsfaktoren für AFS der gemäßigten Breiten vorgestellt. Studien in AFS (Kurzumtrieb; Frucht- und Wertholz) berichten von einer Verringerung des Oberflächenabflusses (n=3;5), der Windgeschwindigkeit und der Erosion (n=7;1), von Wasserrückhalt (n=7;12) und der Veränderung von Mikroklimavariablen (n=5;7) im Vergleich zum reinen Ackerbau. Aus diesen Studien abgeleitete Planungsfaktoren werden mit praktischen Empfehlungen ergänzt und zu grundlegenden Gestaltungsansätzen für silvoarable Agroforstsysteme zusammengefasst. Der entwickelte Planungsansatz auf regionaler Ebene bietet eine vereinfachte Methode, um geeignete Agroforstflächen hinsichtlich gesetzter Ziele im Untersuchungsgebiet (Gemeinde Wittibreut, Landkreis Rottal-Inn, BY) zu ermitteln. Die Ackerflächen der Gemeinde konnten im ersten Schritt den in Experteninterviews ermittelten Zielen Erosionsschutz, Wasserrückhalt und Windschutz zugeordnet werden. Zwei Drittel der Ackerflächen zeigten eine hohe Priorität für die genannten Ziele. Die Eignung der entwickelten Gestaltungsansätze für AFS auf diesen Ackerflächen wurde im zweiten Schritt untersucht. Auf 92 % der Ackerflächen wären AFS für Hanglagen, auf 43 % AFS zum primären Windschutz empfehlenswert. Ein Planungsprozess für ein silvoarables AFS im Masterline Design rundet die Studie ab. Die entwickelten Planungsansätze unterstützen eine Agroforstberatung, die an praktischen Anforderungen orientiert, aber wissenschaftlich fundiert ist. Dafür sollte die wissenschaftliche Grundlage für die Wirkung von AFS in Abhängigkeit von Planungs- und Standortfaktoren in künftigen Forschungsarbeiten erweitert werden.
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