27. November 2020

Am 15. Dezember 2020 findet die Fachtagung „Agroforstwirtschaft als Agrarumwelt- und Klimamaßnahme – Stand, Erfahrungen und Perspektiven“ in Berlin statt. Ziel der Veranstaltung ist die Vorstellung des „Konzeptes zur Förderung von Agroforstflächen als Agrarumwelt- und Klimamaßnahme (AUKM) im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) des Landes Brandenburg“, das im Rahmen der Förderrichtlinie „Zusammenarbeit für eine markt- und standortgerechte Landbewirtschaftung und nachhaltige Landnutzung“ zwischen 2017 und 2019 erarbeitet wurde. Gleichzeitig ist die Fachtagung der Auftakt für die nun anstehende Konzeptbegleitung. Anmeldungen sind bis zum 6. Dezember über möglich. Da die Plätze jedoch aufgrund der aktuellen Situation stark begrenzt sind, wird die Teilnahme zur Fachtagung zusätzlich über einen Livestream über den Twitterkanal des MLUK (@MLUKBrandenburg) ermöglicht. Das Programm der Veranstaltung ist hier einzusehen, das Konzept finden Sie hier auf unserer Seite.

 

 

10. November 2020

Der wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltfragen (WBGU) bescheinigt der Agroforstwirtschaft ein großes Potential für eine nachhaltige Landnutzung weltweit.

Ziel des aktuellen Gutachtens des WBGU dem Titel „Landwende im Anthropozän: Von der Konkurrenz zur Integration“ ist es, Strategien für eine nachhaltige Landnutzung aufzuzeigen, um die drei großen globalen Herausforderungen Klimaschutz, Ernährungssicherheit und Erhalt der Biodiversität zu bewältigen. Eine solche Landwende zur Nachhaltigkeit gelinge nur mit multifunktionalen Landnutzungsformen, da so integrierte Ansätze angewendet werden, durch die Synergien in der Landschaft entstehen und gleichzeitig mehrere Nutzen erfüllt werden können.

Die Agroforstwirtschaft als multifunktionales Landwirtschaftssystem, das vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten bietet und damit verschiedenste Bedarfe bedient wird in diesem Zusammenhang als konkreter Lösungsansatz für zwei von insgesamt fünf sogenannten Mehrgewinnstrategien genannt.

Für die erste Mehrgewinnstrategie „Renaturierung von degradierten Ökosystemen“ birgt Agroforstwirtschaft laut WBGU ein großes Potential, da sie auf der einen Seite zur Kohlenstoffspeicherung beiträgt, gleichzeitig aber auch Einkommen für den Menschen generiert wird und weitere ökologische Vorteile entstehen.

Im Bereich „Diversifizierung der Landwirtschaftssysteme“ wird die Agroforstwirtschaft als eine von 15 vorgeschlagenen Komponenten aufgeführt. Aufgrund ihrer Gestaltungsmöglichkeiten schafft sie vielfältige Synergien und trägt unter anderem zur Erhöhung der Produktvielfalt, zur Verbesserung der ökologischen Funktionen sowie zur Landschaftsästhetik bei. Das Potential der Agroforstwirtschaft wird dabei vor allem für Klimaschutz, Klimaanpassung und Biodiversitätserhaltung als sehr groß eingeschätzt. Zusammen mit der Komponente (Boden)konservierender Landwirtschaft gehört die Agroforstwirtschaft laut WBGU damit zu den vielversprechendsten Ansätzen dieser Mehrgewinnstrategie für die Landwirtschaft.

Der DeFAF e.V. freut sich sehr über die Bewertung der Agroforstwirtschaft durch den WBGU. Sie zeigt, welche Potentiale diese Form der Landnutzung für eine zukunftsfähige und nachhaltige Landwirtschaft hat. Nun kommt es darauf an, dass auf nationaler und internationaler Ebene das Thema stärkere Berücksichtigung findet und die Rahmenbedingungen entsprechend verbessert werden. Weitere Informationen zu dem Gutachten der WBGU finden Sie hier.