Agroforst: höchste, verlässliche Qualität des Carbon-Farming • DeFAF bei der BfN Tagung auf Vilm

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Leon Bessert | 12. Dezember 2025

Vom 27. bis 30. Oktober 2025 veranstaltete das Bundesamt für Naturschutz (BfN) bei der Internationalen Naturschutzakademie auf der Insel Vilm bei Rügen die Tagung „Carbon Farming an der Schnittstelle zwischen Klima- und Naturschutz“.

Unter Carbon Farming werden Maßnahmen in der Landwirtschaft verstanden, die sich mit dem Management von Treibhausgasflüssen beschäftigen und darauf abzielen, Treibhausgase zu reduzieren sowie Kohlenstoff im Boden zu binden.

Bei der Tagung wurden drei Methoden des Carbon Farming in jeweils einer eigenen Session näher beleuchtet und behandelt:

  • Agroforstwirtschaft,
  • Pflanzenkohle
  • regenerative Landwirtschaft

Für den DeFAF e.V. referierte Leon Bessert im Rahmen des im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten Naturschutzvorhabens SEBAS über Wechselwirkungen zwischen Agroforstgehölzen und Artenvielfalt und berichtete über Erfahrungen aus dem Projekt. Außerdem stellte Thomas Middelanis, stellvertretender Fachbereichsleiter im Fachbereich Natur & Umwelt des DeFAF e.V. und Forscher an der Universität Münster, Erkenntnisse aus seiner Arbeit vor, mit dem Fokus auf das Thema „Agroforst kombiniert Natur- und Klimaschutz – Ein grüner Zweig oder Holzweg für die Landwirtschaft?“. Darüber hinaus beleuchtete Mareike Jäger von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Geschäftsführerin der SilvoCultura GmbH Forschung und Inwertsetzung von Ökosystemleistungen aus Agroforstsystemen.

In partizipativen Formaten wurden die drei verschiedenen Carbon-Farming-Methoden hinsichtlich ihrer Wirkung auf die biologische Vielfalt sowie ihr Klimaschutzpotenzial eingeordnet. Dass Agroforstsysteme eine Schlüsselmaßnahme für den natürlichen Klimaschutz darstellen, wurde bereits in einem früheren Blogbeitrag unter Bezug auf die Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirates für natürlichen Klimaschutz (WBNK) hervorgehoben.

In den Diskussionen zeigte sich, dass Agroforstsysteme auch für die Förderung der biologischen Vielfalt ein großes Potenzial besitzen und als >Goldstandard< des Carbon Farming betrachtet werden.

Der Goldstandard ist wie die Referenzmesslatte: das eine Beispiel, an dem alle anderen gemessen werden. (vgl. Wikipedia)

Im kommenden Jahr ist eine Veröffentlichung des BfN als Praxisinformation zu den drei Carbon-Farming-Methoden auf Basis dieser Erkenntnisse geplant.