ELAN
Evaluierung von Chancen und Hürden für die Etablierung und die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Agroforstsysteme in Niedersachsen
Evaluierung von Chancen und Hürden für die Etablierung und die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Agroforstsysteme in Niedersachsen
Innerhalb des Projektes ELAN erfolgte eine Evaluierung von Chancen und Hürden für die Etablierung und die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Agroforstsysteme in Niedersachsen (im Alley-Cropping-Design) . Dabei werden die Flächen auf fünf Partnerbetrieben wissenschaftlich untersucht, die bis 2023 ein Agroforstsystem etabliert haben. Hier finden Sie den Projektflyer mit weiteren Informationen und einem Kurz-Portrait der Partnerbetriebe.
Im Zusammenhang mit dem ELAN-Projekt wurde erstmalig am 26. April 2023 eine Förderrichtlinie „Agroforstsysteme“ vom Land Niedersachsen mit einer Einreichungsfrist veröffentlicht. Das Land Niedersachsen bot die Förderung von Investitionen zur Einrichtung eines Agroforstsystems von bis zu 40% der Etablierungskosten an. Seit dem 01.07.2025 bietet das Land eine Förderung von bis zu 80%.
Das Ziel des Projektes war es, einen umfassenden Überblick über die aktuelle Situation, die Hemmnisse und auch Chancen von Agroforstsystemen in Niedersachsen zu erhalten und zu dokumentieren, sowie, wenn möglich, die Hemmnisse direkt lösungsorientiert anzugehen.
Dazu wurden fünf unterschiedliche Agroforstsysteme untersucht. Gemeinsam mit den landwirtschaftlichen Partnerbetrieben wurden die unterschiedlichen Themenfelder aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive beleuchtet:
Im Rahmen des ELAN-Projektes arbeiteten wir mit fünf Partnerbetrieben aus Niedersachsen zusammen, um die Einführung und Erprobung von Agroforstsystemen in der landwirtschaftlichen Praxis zu begleiten. Während der gesamten Projektlaufzeit standen wir in regelmäßigen Austausch mit den teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirten. Neben Gesprächen und Treffen innerhalb des ELAN-Projekts förderten wir auch die Vernetzung mit weiteren relevanten Akteuren aus Verwaltung, Beratung und Praxis. Die wissenschaftlichen Ergebnisse wurde den Betrieben zur Verfügung gestellt. Zudem konnten sie die Vorteile der Agroforstwirtschaft wie z.B. Erosionsschutz, Klimawandelanpassung, Diversifikation und Förderung der Biodiversität in ihre Betriebe integrieren und erhielten für ihren Zeitaufwand im Rahmen des ELAN-Projektes eine Aufwandsentschädigung.
Die Partnerbetriebe stellten uns betriebsrelevante Daten und ihre Flächen für Versuche zur Verfügung und berichteten fortlaufend über ihre Erfahrungen bei der Umsetzung von Agroforstsystemen. Dadurch konnten wertvolle Erkenntnisse gewonnen und gesammelt werden, die sowohl den Betrieben selbst als auch der wissenschaftlichen Auswertung des Projekts zugutekamen.
ELAN-Partnerbetriebe:
Der DeFAF e.V. stand vor allem mit den Partnerbetrieben im Austausch und begleitete die Forschungsarbeiten praxisorientiert. Eine wichtige Aufgabe stellt die Vernetzung zwischen den Agroforstbetrieben und die Informationsweitergabe dar. Es wurden Veranstaltungen zur Vernetzung und zum Informationsaustausch organisiert (s.u.). Dabei wurde eng mit der DeFAF-Regionalgruppe Niedersachsen zusammengearbeitet. Weiterhin hat sich der DeFAF e.V. mit den Hemmnissen zur Agroforstwirtschaft in Niedersachsen lösungsorientiert auseinandergesetzt.
Hinweise für das eigene Agroforstsystem
Wichtig ist es, dass Sie sich überlegen, welche Ziele bei Ihnen am Betrieb im Vordergrund stehen. Agroforstsysteme sind sehr multifunktional: Gehölze können Wind bremsen und somit die Erosion mindern und auch Feuchtigkeit in der Fläche halten, sie können die Biodiversität fördern, das Landschaftsbild attraktiver machen, das Tierwohl steigern, den Betrieb ökonomisch breiter aufstellen, etc. Je nach vorrangigen Zielen kann das Agroforstsystem anders gestaltet werden.
Auf dem Workshop in Sehnde am 8.11.2024 kamen unserer ELAN-Landwirte zusammen. Das sind ihre Praxistipps:
Bei allgemeinen Fragen wenden Sie sich auch gerne per Email unter oder telefonisch 0355 752 132 44 an Isabelle Frenzel. Im Rahmen vom ELAN-Projekt und auch im Rahmen der DeFAF-Regionalgruppe Niedersachsen wollen wir uns vernetzen und austauschen. Für eine betriebsspezifische Planung schauen Sie gerne auch beim Beratungsnetzwerk.
Umfrage zeigt, dass Interesse bei niedersächsischen Betrieben an Agroforst vorhanden ist!
Im Juli 2023 wurde eine Umfrage vom DeFAF e.V. gestartet, an der landwirtschaftliche Betriebe teilnehmen können. Die Umfrage soll das Interesse an der Agroforstwirtschaft in Deutschland und Niedersachsen dokumentieren und somit auch die Notwendigkeit einer besseren Förderung für Agroforstsysteme deutlich machen. In Niedersachsen nahmen bis September 2023 bereits 35 Betriebe teil.
Hier finden Sie die Umfrage-Ergebnisse als PDF zum Herunterladen.
Sie können nach wie vor an der Umfrage teilnehmen. In der Umfrage können Sie auch freiwillig Kontaktdaten angeben, sodass wir Sie bei möglichen Projektpartnerschaften im Bezug zur Agroforstwirtschaft und/oder einer möglichen Förderung kontaktieren können.
Präsentationen und Veröffentlichungen im Rahmen des ELAN-Projektes
Hier kommen Sie zum ELAN-Projektflyer mit kurzen Betriebs-Portraits und Motivationen. Dieser ist auch in gedruckter Form über den DeFAF erhältlich.
Auf der ELAN-Abschlussveranstaltungen wurden Präsentationen gehalten. Den Bericht und zwei Vorträge finden Sie hier, die Pressemitteilung hier.
Über das Format # Klartext Forschung vom DeFAF wurde die Veröffentlichung von Valeska Volckens (Universität Göttingen) im ELAN-Projekt zu Werten von Agroforstlandwirt:innen dargestellt.
Auf dem DeFAF-YouTube-Kanal ist die Präsentation vom DeFAF-Kolloquium veröffentlicht.
Auf der Loccumer Tagung vom 08.11.- 10.11.2023 zum Thema: „Agroforst. Wozu und wie Äcker und Bäume kombinieren?“ wurde das Projekt ELAN von Isabelle Frenzel vorgestellt.
Hier finden Sie die Präsentation als PDF.
Weitere Präsentationen zum Thema Agroforstwirtschaft, die im Rahmen der Tagung vorgestellt worden, finden Sie auch auf der Internetseite von der evangelischen Akademie Loccum.
Handreichung zur Prüfung von Nutzungskonzepten für Agroforstsysteme für Bewilligungsstellen
In der EU-Förderperiode ist es ab 2023 möglich, Agroforstsysteme auf Ackerland, in Dauerkulturen oder auf Dauergrünland im Rahmen der Direktzahlungen zu beantragen. Für die Fläche eines Agroforstsystems kann die Einkommensgrundstützung für Nachhaltigkeit (EGS) geltend gemacht werden. Zusätzlich kann der Antragsteller oder die Antragstellerin über die Öko-Reglung 3 nach § 20 Absatz 1 Nummer 3 des GAP-Direktzahlungen Gesetzes für die „Beibehaltung einer agroforstlichen Bewirtschaftungsweise auf Ackerland und Grünland“ (ÖR 3) Förderung beantragen.
Um aber die EGS zu erhalten und die ÖR 3 zu beantragen, war es für Landwirte und Landwirtinnen Voraussetzung, ein positiv geprüftes Nutzungskonzept vorzulegen. Innerhalb der Projektlaufzeit gab es bei Behörden und zuständigen Institutionen stellenweise Unsicherheit im Umgang mit der Prüfung des Nutzungskonzeptes für Agroforstsysteme. Dazu wurde die Handreichung „Prüfung von Nutzungskonzepten für Agroforstsysteme nach §4 GAP DZVO“ veröffentlicht.
Zum Projektende galt diese Reglung nicht mehr. Das Nutzungskonzept muss nicht mehr vorgelegt werden. Aber auch unabhängig vom Nutzungskonzept erläutert die Handreichung weiterhin die fachlichen und rechtlichen Begriffe und soll eine Unterstützung für zuständige Institutionen und Behörden sein.