Agroforstwirtschaft – Zwischen Potenzial, Vorurteilen und Praxishemmnissen

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08.05.2025

Ein Bericht des DeFAF e.V. beleuchtet die Chancen, Herausforderungen und den Wissensbedarf zur Agroforstwirtschaft in Niedersachsen, Brandenburg und Thüringen. Basierend auf 25 Interviews mit Vertreter:innen aus Landwirtschaft, Verwaltung und Naturschutz, identifiziert der Bericht sowohl förderliche als auch hemmende Faktoren für die Integration von Gehölzen in landwirtschaftliche Systeme.

Zu den genannten Vorteilen zählen die Förderung der Biodiversität, der Erosionsschutz und die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Dennoch bestehen weiterhin Hemmnisse wie rechtliche Unsicherheiten, fehlende Förderanreize und ein hoher Informationsbedarf. Einige Interviewpartner:innen waren mit der Definition von Agroforstsystemen nur eingeschränkt vertraut – so wurden beispielsweise Kurzumtriebsplantagen (KUP) fälschlich einbezogen oder die aktuelle rechtliche Lage, etwa zur Beibehaltung des Ackerstatus, war zum Zeitpunkt des Interviews nicht bekannt. Der Bericht unterstreicht die Notwendigkeit eines gezielten Wissenstransfers und politisch-rechtlicher Förderung, um die Agroforstwirtschaft als nachhaltige Landnutzungsoption weiter zu etablieren.

Das SIGNAL-Projekt, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, hat in den letzten Jahren umfassende Forschung zu Agroforstsystemen betrieben. In der dritten und letzten Projektphase wurde der DeFAF e.V. als Partner für den Wissenstransfer hinzugezogen. Es wurden Feldtage, Workshops und Exkursionen organisiert, an Veranstaltungen teilgenommen und Vorträge gehalten. Weiterhin entstanden unterschiedliche Informationsmaterialien, wie z.B. zwei Themenblätter zur Boden-Biodiversität und zu Aspekten der Wirtschaftlichkeit. Weitere Informationen finden Sie auf der Projektseite. Der Wissenstransfer konnte durch die Interviews gezielt auf verschiedene Zielgruppen abgestimmt werden – ein großer Dank gilt daher allen Interviewteilnehmer:innen für ihre wertvolle Bereitschaft und Offenheit.