08.03.2024

Auch im Jahr 2023 hat die Anzahl der Agroforstsysteme in Deutschland stetig zugenommen. Mit Stand 31.12.2023 waren in der Agroforst-Landkarte des DeFAF, in der laufend neue Einträge selbständig vorgenommen werden können*, insgesamt 162 Agroforstflächen verzeichnet. Den größten Anteil machen wie auch in den Vorjahren silvopastorale Systeme aus, also Agroforstsysteme, in denen Gehölze und die Nutztierhaltung bzw. der Gründlandwirtschaft kombiniert werden.

Die Jahresübersicht, die der DeFAF seit 2022 jährlich erstellt, gibt Aufschluss über verschiedene Details zu den bisher eingetragenen Agroforstflächen wie z.B. Anzahl der jeweiligen Systemtypen, Verteilung auf die Bundesländer und genutzte Baum- und Straucharten. Die Gesamtfläche der in der Karte eingetragenen 161 Systeme belief sich zum 31.12.2023 auf etwa 1.304 ha deutschlandweit. Vorreiter in Deutschland im Hinblick auf die Gesamtfläche an Agroforstsystemen sind Bayern und Niedersachsen. Die Übersicht für 2023 ist mit allen Details hier einsehbar, die gesamten bisher erstellten Jahresübersichten finden Sie hier.

*Die Daten in der Agroforst-Landkarte sind nicht repräsentativ und stellen keine vollständige Datenbasis zur Agroforstfläche in Deutschland dar. Sie bildet nur diejenigen Flächen ab, die dem DeFAF durch Landnutzer und andere Personen durch die eigenständige Eintragung in die Karte übermittelt werden. Die tatsächliche Gesamtfläche an Agroforstsystemen ist also vermutlich um einiges größer, da nicht alle Systeme auf der Agroforst-Landkarte eingetragen sind.

19.02.2024

Das neu veröffentlichte Themenblatt Nr. 7: Konkurrenz- und Synergieeffekte in Agroforstsystemen soll Landwirtinnen und Landwirten einen Überblick verschaffen über die verschiedenen möglichen positiven und negativen Effekte, die durch eine Integration von Gehölzen in einem landwirtschaftlich genutzten Feld entstehen können.

Hierbei liegt der Fokus auf einer Kombination aus Gehölzstreifen und Ackerkulturen, aber auch andere Agroforstsysteme werden am Rande betrachtet. Die verschiedenen Auswirkungen von Agroforstsystemen werden erläutert: Welche Effekte ergeben sich dabei für das Mikroklima, die Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit und die Biodiversität? Und wie können diese Effekte beeinflusst werden, um Konkurrenzen möglichst zu minimieren und Synergien zu mehren? Dazu wird gezeigt, wie die Gestaltung eines Agroforstsystems die genannten Effekte beeinflusst.

Diesen Fragestellungen widmet sich das neue Themenblatt des DeFAF und hält praktische Beispiele und viele weiterführende Informationsquellen parat! Neben dem Themenblatt Nr. 7 sind weitere Themenblätter zu anderen Themen der Agroforstwirtschaft unter Fachinformationen des DeFAF zu finden! Das Themenblatt wurde im Rahmen des Projektes AgroBaLa, Teil der Initiative Land-Innovation-Lausitz, im Programm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ erstellt. Dieses wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

26.01.2024

Für die Jahre 2024 und 2025 wird die Beratung zu Agroforstsystemen in Thüringen über die ELER-Beratungsförderung gefördert.

Hier finden Sie das PDF zu Beratungsthemen und Beratungsunternehmen für die Jahre 2024/25.  Die Beratungsangebote zur Agroforstwirtschaft sind dabei unter der Los-Nr. 25,26 und 27 aufgeführt und befassen sich mit der Grobkonzeption, der Detailplanung und der Etablierung & Bewirtschaftung von Agroforstsystemen. Die Beratungsunternehmen sind dabei Bioland e.V. – Beratung Ost (Uwe Becherer), Landwandler Umweltberatung (Jan Fritz Nierste), Triebwerk – Regenerative Land- und Agroforstwirtschaft UG (Christoph Meixner) und Deutsche Agroforst GmbH (Philipp Gerhardt).

Die ELER-Förderung zielt allgemein darauf ab, landwirtschaftliche und gartenbauliche Unternehmen zu unterstützen, indem sie individuelle Beratungen zu unterschiedlichen Themen in Anspruch nehmen können. Diese Beratungen werden von ausgewählten Beratungsunternehmen durchgeführt, die ihre erbrachten Dienstleistungen gegenüber den landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Unternehmen vom Thüringer Landesverwaltungsamt erstattet bekommen. Die Beratungsunternehmen werden dabei mittels regelmäßiger EU-weiter Ausschreibung ermittelt. Der Erstattungsbetrag für das Jahr 2022/23 betrug maximal 1.500 EUR pro Beratungsvertrag.

 

 

 

 

 

 

22.01.2024

Die Agroforstwirtschaft war bereits mehrfach Grund für die Verleihung von Preisen wie dem Ceres-Award in 2023 und 2022. Am 19. Januar wurde dem Landwirtschaftsbetrieb Domin, der seit 10 Jahren die Agroforstwirtschaft anwendet, im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin nun der Innovationspreis Moderne Landwirtschaft in der Sonderkategorie Regenerative Landwirtschaft verliehen. Der Preis würdigt Thomas Domin für seine wegweisenden Beiträge zur Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken auf seinen Flächen. Der Fokus liegt dabei auf der Etablierung von Agroforstsystemen, mit denen er erfolgreich seine Bewirtschaftungsflächen zukunftsfähig und klimaresilient gestaltet. In den sozialen Medien als „Brandenburger Pionier“ bekannt, beeindruckte Thomas Domin hiermit nicht nur die Jury, sondern auch die Online-Community.

Der DeFAF e. V. gratuliert dem Landwirtschaftsbetrieb Domin und freut sich sehr, dass die Agroforstwirtschaft wieder Grund ist, dass ein innovativer Landwirtschaftsbetrieb ausgezeichnet wird. Eine Pressemitteilung zur Preisverleihung finden Sie hier.

 

22.01.2024

Der Leitfaden für Bodenkundliche Untersuchungen in Agroforstsystemen, der in Zusammenarbeit mit dem DeFAF entstanden ist, wurde jetzt auch auf Englisch im wissenschaftlichen Journal Geoderma Regional veröffentlicht. Der Titel der Veröffentlichung lautet „Transect sampling for soil organic carbon monitoring in temperate alley cropping systems – A review and standardized guideline“. Neben dem Leitfaden enthält die Veröffentlichung eine ausführliche Literaturauswertung von Bodenuntersuchungen in streifenförmigen Agroforstsystemen. Diese unterstreicht die wichtige Notwendigkeit, Bodenkohlenstoffuntersuchungen in Agroforstsystemen zu standardisieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Beprobungsdesign im Transekt, das als übertragbarer Ansatz auch für andere Untersuchungen in Agroforstsystemen dienen kann.

Eine detaillierte Dokumentation des Beprobungsdesigns des Agroforstsystems bei jeder Untersuchung ist unerlässlich  – Nur so können die Daten von anderen Interessierten richtig interpretiert werden und bestenfalls in vergleichenden Studien, wie zum Beispiel Meta-Studien, verwendet werden. In der Veröffentlichung werden zur Unterstützung dieser Dokumentation in den ergänzenden Materialien eine Checkliste und eine Abbildung bereitgestellt. Diese sollen Interessierte dabei unterstützen, Versuche in Agroforstsystemen umfassend und verständlich zu dokumentieren.