13.06.2024
Am 12.06.2024 informierte sich Brandenburgs Agrar-Umweltminister Axel Vogel auf dem Landwirtschaftsbetrieb Düpow von Rainer Guhl über die Agroforstwirtschaft. Seit 2020 arbeitet Rainer Guhl mit dem Pioniergehölz Pappel in Agroforstsystemen um seine Ackerkulturen wie Kartoffeln, Mais und Wintergerste vor Wind- und Wassererosion zu schützen und gleichzeitig zukünftige Erlöse aus dem Holz erzielen zu können. Außerdem wurden auf dem Hof Düpow im Rahmen des Projektes Pappelwert auch Pappel-basierte Agroforstsysteme auf Grünland etabliert!
Bei der Veranstaltung waren mehrere Vertreter des DeFAF e.V. anwesend, um über die Agroforstwirtschaft zu informieren. Nach einem Vortrag von Dr. Christian Böhm, Vorstandsvorsitzender des DeFAF e.V., gingen die Akteurinnen und Akteure aus Landwirtschaft, Umweltschutz und Presse auf eine gemeinsame Kremserfahrt um die bestehenden Agroforstsysteme hautnah erleben zu können. Über den Besuch des Ministers berichtet die Pressestelle des MLUK ausführlicher, aus der folgende Aussagen hervorgehen:
„Agroforstsysteme tragen aktiv zur CO2-Minderung bei, verbessern die Wasser- und Nährstoffversorgung auf den Landwirtschaftsflächen, steigern die Bodenfruchtbarkeit, stärken die Biodiversität und wirken bestehenden Flächenkonkurrenzen entgegen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz. Agroforstwirtschaft wird zudem im Europäischen Green Deal der EU-Kommission als ein nachhaltiges Landnutzungsverfahren benannt. Brandenburg gehört bei Agroforstsystemen deutschlandweit zu den führenden Bundesländern und bietet mit dem Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft das nötige Know-How, um Wege und Möglichkeiten aufzuzeigen und gemeinsam zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Landnutzung beizutragen. Künftig wollen wir in Brandenburg Agroforstsysteme auch in der EU-Förderperiode weiter fördern„, so Agrar-Umweltminister Axel Vogel.
Außerdem stellte Dr. Christian Böhm die Relevanz einer effektiven Investitionsförderung heraus, um Agroforstsysteme aufgrund ihrer vielseitigen Vorteile zu fördern:
„Agroforstsysteme können nicht nur vielfältige Umweltleistungen bereitstellen, sondern auch zu einer höheren Klimaresilienz und einer höheren Flächenproduktivität beitragen. Zudem ist der volkwirtschaftliche Nutzen enorm, wenn Bodenabtrag verhindert oder der Stoffeintrag in Oberflächengewässer reduziert wird. Damit dieses riesige Potential genutzt werden kann, müssen Agroforstsysteme ohne bürokratische Hürden angelegt werden können und die Bäuerinnen und Bauern gerade in der Anfangsphase dabei finanziell unterstützt werden. Die in Brandenburg geplante Investitionsförderung könnte – gerade im Zusammenspiel mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz – hier eine zielführende Maßnahme sein„.
In diesem Zusammenhang startet auch die Kampagne Agroforst.Jetzt in eine neue Phase und geht in eine Bundesländer-Offensive über. Ziel ist es, bis zum Ende des Jahres in möglichst vielen Bundesländern eine Investitionsförderung für Agroforstsysteme etabliert zu sehen, welche über Mittel des Aktionsprogramm natürlicher Kilmaschutz (ANK) finanziert werden kann. Signalisieren Sie jetzt ihre Unterstützung der Kurzanalyse zur Förderung von Agroforstsystemen in Deutschland über dieses Formular!