SEBAS
Stabilisierung und Erhöhung von biologischer Vielfalt & Ökosystemleistungen auf Agrarflächen durch Schaffung vielfältiger agroforstlicher Nutzungsstrukturen
Stabilisierung und Erhöhung von biologischer Vielfalt & Ökosystemleistungen auf Agrarflächen durch Schaffung vielfältiger agroforstlicher Nutzungsstrukturen
Im Projektvorhaben SEBAS arbeiten Landwirtschaftsbetriebe, Verbände sowie Forschungseinrichtungen eng zusammen, um die Auswirkungen von Agroforstsystemen auf die biologische Vielfalt zu untersuchen. Mittels eines transdisziplinären Projektansatzes greift SEBAS erstmalig und umfassend die Wechselwirkungen zwischen Agroforstgehölzen und Artenvielfalt bzw. Abundanz von Insekten auf.
Gemeinsam mit vier Landwirtschaftsbetrieben in Brandenburg, dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DLV) e.V. und der BTU Cottbus-Senftenberg ist der DeFAF e.V. maßgeblich an der Umsetzung des Projektes beteiligt und für die Arbeitspakete Wissenschaftskommunikation und Verstetigung zuständig.
Der Verlust der biologischen Vielfalt („Biodiversität“), insbesondere auch in Bezug auf Insekten in Agrarlandschaften, ist erheblich. Die Gründe hierfür sind vielfältig, wobei neben dem regelmäßigen Einsatz von Pestiziden eine Hauptursache in dem Verlust strukturreicher Landschaften zu sehen ist.
Die Agroforstwirtschaft wirkt diesem Strukturverlust entgegen und fördert somit die biologische Vielfalt!
Das übergeordnete Ziel des Projektes SEBAS ist es, durch die Schaffung agroforstlicher Strukturen die Biodiversität in intensiv genutzten Agrarlandschaften zu erhalten bzw. mittelfristig wieder zu erhöhen und gleichzeitig eine hoch produktive, standörtlich differenzierte und multifunktionale Landwirtschaft zu fördern.
Hieraus ergeben sich im Kern 3 Projektziele:
Auf vier landwirtschaftlichen Betrieben* in Brandenburg wird der Einfluss von Agroforstsystemen mit und ohne Saumbereich auf die biologische Vielfalt von Insekten untersucht.
Im Fokus der Untersuchungen stehen hierbei vor allem Insekten wie Laufkäfer, Wildbienen, Tagfalter, Wanzen und Kurzfühlerschrecken. Aber auch Regenwürmer sowie die Begleitvegetation der ackerbaulichen Nutzung sind Gegenstand der Forschungsarbeiten.
Hierbei werden Anzahl, räumliche Verteilung und Häufigkeit der verschiedenen Organismengruppen nicht nur unter den aktuellen Klimaverhältnissen, sondern auch unter simulierten, niederschlagsärmeren Bedingungen beleuchtet. Letztere erlauben eine Art Zukunftsblick, da sich Trockenphasen während der Vegetationsperiode im Zuge des Klimawandels voraussichtlich verstärken werden.
Anhand der Monitoring Daten erfolgt ebenfalls eine Bewertung von potentiellen Ökosystemleistungen, die mit der Artenvielfalt und der Aktivität der erfassten Artengruppen in Zusammenhang stehen können.
*Auf dem Betrieb Wilmars Gaerten finden seit 2024 keine Erhebungen mehr statt.
Es werden 3 unterschiedliche Habitate untersucht: Ackerstreifen, Saumbereich und Gehölzstreifen innerhalb von Agroforstsystemen. Außerdem wird als Referenz ein Acker außerhalb des Agroforstsystems untersucht.
Auf einen der Kreise klicken um mehr Infos zu bekommen.
Ackerfläche: Hier wird zwischen den Gehölzstreifen weiterhin Ackerbau betrieben. Durch die Gehölzstreifen werden Windgeschwindigkeit und Temperatur verringert: Die Boden wird geschützt und der Wasserhaushalt verbessert sich für die Kulturpflanzen.
Saumbereich: Übergangsbereich zwischen Gehölzstreifen und Acker. Hier findet keine Bodenbearbeitung statt und eine vielfältige Pflanzengesellschaft kann sich entwickeln. Rückzugsort für verschiedene Insekten.
Gehölzstreifen: Hier können verschiedenste Gehölze kultiviert werden. in SEBAS handelt es sich um Pappelhybriden im Kurzumtrieb zur Hackschnitzelproduktion. Bis zur Ernte alle 4-7 Jahre findet hier keine Störung statt. Die Ernte kann partiell erfolgen, sodass immer eine höhere Gehölzvegetation vorhanden ist.
Die Arbeit in SEBAS wird von mehreren Projektpartnern umgesetzt, die sich jeweils mit verschiedenen Arbeitsbereichen des Projektes schwerpunktmäßig befassen.
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU): Fachgebiet für Bodenschutz und Rekultivierung & Fachgebiet Ökologie
Deutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft e.V. (DeFAF)
Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL)
Agrargenossenschaft Forst e.G. & Energy Crops GmbH
Landesbauernverband Brandenburg (LBV) e.V.
Waldgartensysteme ‒ Insektenlebensräume und Strukturvielfalt in der Agrarlandschaft schaffen (WASYS)
Das Projekt SEBAS wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
Diese Website gibt die Auffassung und Meinung des Zuwendungsempfängers des Bundesprogramms Biologische Vielfalt wieder und muss nicht mit der Auffassung des Zuwendungsgebers übereinstimmen.