05.04.2024

Ein Jahr im Zeichen des Holzes – so ungefähr lässt sich das Jahr 2024 für den DeFAF beschreiben, der sich seit 2019 für mehr Agroforstwirtschaft in Deutschland einsetzt und somit zwar keine hölzerne Hochzeit feiert, aber sein 5. Jubiläum! Der DeFAF e. V. wurde 2019 von mehr als 85 Personen aus Wissenschaft, landwirtschaftlicher Praxis und Zivilgesellschaft in Berlin gegründet. Seitdem hat er sich zu einer zentralen Anlaufstelle für alle Themen rund um die Agroforstwirtschaft entwickelt. Auf dem Weg, die Agroforstwirtschaft als nachhaltige Landnutzungsoption zu etablieren, wurde in den letzten 5 Jahren bereits einiges erreicht.

Mit Beginn des Jahres 2023 wurde die Agroforstwirtschaft in die Agrarförderung aufgenommen. Dies ist allerdings erstmal nur ein Teilerfolg, denn die Förderhöhe für bestehende Agroforstsysteme ist unzureichend und die Investitionsförderungen für neue Agroforstsysteme auf Länderebene lassen größtenteils noch immer auf sich warten. Der DeFAF setzt sich als „Stimme der Agroforstwirtschaft“ stetig dafür ein, dass die förderrechtlichen Rahmenbedingungen zugunsten der Agroforstwirtschaft angepasst werden, beispielsweise in Form von diversen Pressemitteilungen und Stellungnahmen. Ein Meilenstein im Bereich der Bildung, einer der Hauptzwecke des Verbands, war die Entwicklung der Agroforst-Akademie. Diese bietet seit 2022 intensive Weiterbildungskurse für landwirtschaftliche Praktiker:innen und Berater:innen der Agrarbranche an. Damit wurde ein bisher einmaliges Format geschaffen, dass das nötige Fachwissen für die Planung, Anlage und Bewirtschaftung von Agroforstsystemen vermittelt. Mittlerweile hat sich der Agroforst-Planungskurs verstetigt und die Anmeldung für den neuen Kurs ab September 2024 ist in vollem Gange. Und ein weiteres Format hat sich zu einer wiederkehrenden Konstante entwickelt: Die Ausrichtung des Forums Agroforstsysteme wurde in 2021 vom DeFAF übernommen, sodass die deutschlandweit größte Fachkonferenz zur Agroforstwirtschaft nun weiterhin alle zwei Jahre Wissenschaft und Praxis zusammenbringt. Doch auch das Agroforst-Netzwerk selbst wächst immer stärker: Mit einer offiziellen Geschäftsstelle in Cottbus, Brandenburg, drei Regionalgruppen in Schleswig-Holstein/Hamburg, Niedersachsen und Baden-Württemberg sowie mehreren Projekten ist der DeFAF bundesweit gut vertreten. Dazu kommt eine Vielzahl an Kooperationspartnern wie Universitäten, Landwirtschaftsbetrieben, Verbänden u.v.m., mit denen der DeFAF seit seiner Gründung zusammenarbeitet.

Damit Agroforstsysteme in Deutschland aber noch mehr Aufmerksamkeit bekommt und sich als eine Lösungsoption für viele Herausforderungen in der Landwirtschaft durchsetzen, ist allerdings noch viel zu tun. Der DeFAF setzt sich dafür auf verschiedenste Weise ein und ist dankbar für die bisherige Unterstützung von Mitgliedern, Förderern und Kooperationspartnern, die den Verband in den letzten 5 Jahren begleitet haben. Genauso freuen wir uns darüber, dass wir im 5. Verbandsjahr nun schon fast die 500-Marke bei den Mitgliederzahlen erreicht haben. Im Juni wird das Jubiläumsjahr 2024 zum Anlass genommen, das bisher erreichte im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung zu reflektieren und gemeinsam an neuen Ideen zu arbeiten. Dabei wird sicher auch ein bisschen gefeiert, und wer als Mitglied dabei sein möchte, kann über unser neues Online-Beitrittsformular nun noch einfacher Teil des DeFAF werden!

08.03.2024

Auch im Jahr 2023 hat die Anzahl der Agroforstsysteme in Deutschland stetig zugenommen. Mit Stand 31.12.2023 waren in der Agroforst-Landkarte des DeFAF, in der laufend neue Einträge selbständig vorgenommen werden können*, insgesamt 162 Agroforstflächen verzeichnet. Den größten Anteil machen wie auch in den Vorjahren silvopastorale Systeme aus, also Agroforstsysteme, in denen Gehölze und die Nutztierhaltung bzw. der Gründlandwirtschaft kombiniert werden.

Die Jahresübersicht, die der DeFAF seit 2022 jährlich erstellt, gibt Aufschluss über verschiedene Details zu den bisher eingetragenen Agroforstflächen wie z.B. Anzahl der jeweiligen Systemtypen, Verteilung auf die Bundesländer und genutzte Baum- und Straucharten. Die Gesamtfläche der in der Karte eingetragenen 161 Systeme belief sich zum 31.12.2023 auf etwa 1.304 ha deutschlandweit. Vorreiter in Deutschland im Hinblick auf die Gesamtfläche an Agroforstsystemen sind Bayern und Niedersachsen. Die Übersicht für 2023 ist mit allen Details hier einsehbar, die gesamten bisher erstellten Jahresübersichten finden Sie hier.

*Die Daten in der Agroforst-Landkarte sind nicht repräsentativ und stellen keine vollständige Datenbasis zur Agroforstfläche in Deutschland dar. Sie bildet nur diejenigen Flächen ab, die dem DeFAF durch Landnutzer und andere Personen durch die eigenständige Eintragung in die Karte übermittelt werden. Die tatsächliche Gesamtfläche an Agroforstsystemen ist also vermutlich um einiges größer, da nicht alle Systeme auf der Agroforst-Landkarte eingetragen sind.

19.02.2024

Das neu veröffentlichte Themenblatt Nr. 7: Konkurrenz- und Synergieeffekte in Agroforstsystemen soll Landwirtinnen und Landwirten einen Überblick verschaffen über die verschiedenen möglichen positiven und negativen Effekte, die durch eine Integration von Gehölzen in einem landwirtschaftlich genutzten Feld entstehen können.

Hierbei liegt der Fokus auf einer Kombination aus Gehölzstreifen und Ackerkulturen, aber auch andere Agroforstsysteme werden am Rande betrachtet. Die verschiedenen Auswirkungen von Agroforstsystemen werden erläutert: Welche Effekte ergeben sich dabei für das Mikroklima, die Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit und die Biodiversität? Und wie können diese Effekte beeinflusst werden, um Konkurrenzen möglichst zu minimieren und Synergien zu mehren? Dazu wird gezeigt, wie die Gestaltung eines Agroforstsystems die genannten Effekte beeinflusst.

Diesen Fragestellungen widmet sich das neue Themenblatt des DeFAF und hält praktische Beispiele und viele weiterführende Informationsquellen parat! Neben dem Themenblatt Nr. 7 sind weitere Themenblätter zu anderen Themen der Agroforstwirtschaft unter Fachinformationen des DeFAF zu finden! Das Themenblatt wurde im Rahmen des Projektes AgroBaLa, Teil der Initiative Land-Innovation-Lausitz, im Programm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ erstellt. Dieses wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

07.02.2024

Um die Agroforstwirtschaft in der Landwirtschaft zu verankern, braucht es Akteur:innen, die über das entsprechende Wissen zu ihren Vorteilen und der Umsetzung verfügen. Zu diesem Thema entwickelten beim Workshop „Durch die Bäume gesagt: Agroforstwirtschaft kommunizieren und verbreiten“ am 2. Februar in 2024 insgesamt 22 Teilnehmende kreative Ideen. Der Workshop, der vom DeFAF e. V. im Rahmen des Projektes AgroBaLa durchgeführt wurde, fand in der Heimvolkshochschule am Seddiner See bei Potsdam statt. Ziel war es, dass die Teilnehmenden als potentielle Multiplikator:innen für das Thema Agroforstwirtschaft herausarbeiten, welche Zielgruppen bzw. Schlüsselakteur:innen sie dafür ansprechen können und welche Kernbotschaften und Formate sich dafür eignen.

Bevor die Teilnehmenden in den interaktiven Workshopteil starteten, begrüßte Julia Günzel vom DeFAF e.V. die Gruppe und stellte den Tagesablauf vor. Sarah Heyen von der BTU Cottbus-Senftenberg, Projektpartner in AgroBaLa, führte danach mit einem Impulsvortrag zum aktuellen Stand des Wissens zur Agroforstwirtschaft in die Veranstaltung ein. Im Anschluss standen mehrere interaktive Methoden und Aufgaben auf dem Programm, mit denen die Teilnehmenden u.a. die Vorteile von Agroforstsystemen sowie auch kritische Aspekte in der Praxis erarbeiteten, Schlüsselakteur:innen identifizierten und daraufhin entsprechende Botschaften und Formate entwickelten. Praktische Eindrücke dazu lieferten Thomas Domin vom Landwirtschaftsbetrieb Domin, ebenfalls Projektpartner in AgroBaLa, sowie Christian Braune, Kürbisbauer, Agroforst-Landwirt und AgrarScout aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark.

Der bunte Methodenmix und der angeregte Austausch in der vielfältigen Gruppe stoß auf viel Freude und inspirierende Diskussionen. Auch wenn beim Workshop klar wurde, dass die weitere Verbreitung der Agroforstwirtschaft noch viel Arbeit, Aufklärungsarbeit und Anstrengungen bedeutet, gingen die Teilnehmenden motiviert und mit neuen Ideen für ihre Arbeit aus der Veranstaltung raus. Auch der DeFAF e.V. blickt sehr positiv auf die Ergebnisse und freut sich auf so manche neue Formate und Kooperationen, die auf die Ergebnisse des Workshops aufbauen!

Derzeit läuft außerdem eine Umfrage zur Wirkung der Kommunikations- und Bildungsformate des DeFAF e. V. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich dafür einige Minuten Zeit nehmen und uns damit unterstützen, unsere Materialien und Veranstaltungen noch effektiver zu gestalten. Hier geht es zur Umfrage.

26.01.2024

Für die Jahre 2024 und 2025 wird die Beratung zu Agroforstsystemen in Thüringen über die ELER-Beratungsförderung gefördert.

Hier finden Sie das PDF zu Beratungsthemen und Beratungsunternehmen für die Jahre 2024/25.  Die Beratungsangebote zur Agroforstwirtschaft sind dabei unter der Los-Nr. 25,26 und 27 aufgeführt und befassen sich mit der Grobkonzeption, der Detailplanung und der Etablierung & Bewirtschaftung von Agroforstsystemen. Die Beratungsunternehmen sind dabei Bioland e.V. – Beratung Ost (Uwe Becherer), Landwandler Umweltberatung (Jan Fritz Nierste), Triebwerk – Regenerative Land- und Agroforstwirtschaft UG (Christoph Meixner) und Deutsche Agroforst GmbH (Philipp Gerhardt).

Die ELER-Förderung zielt allgemein darauf ab, landwirtschaftliche und gartenbauliche Unternehmen zu unterstützen, indem sie individuelle Beratungen zu unterschiedlichen Themen in Anspruch nehmen können. Diese Beratungen werden von ausgewählten Beratungsunternehmen durchgeführt, die ihre erbrachten Dienstleistungen gegenüber den landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Unternehmen vom Thüringer Landesverwaltungsamt erstattet bekommen. Die Beratungsunternehmen werden dabei mittels regelmäßiger EU-weiter Ausschreibung ermittelt. Der Erstattungsbetrag für das Jahr 2022/23 betrug maximal 1.500 EUR pro Beratungsvertrag.