30. Oktober 2025

Interessante Gespräche und neue Kontakte während zwei spannenden Tagen in Brüssel Ende Oktober erlebte unsere Mitarbeiterin Anke Hahn, die gemeinsam mit ihren Kollegen von der Europäischen Agroforst-Föderation (European Agroforestry Federation EURAF) mit voller Kraft für die Agroforstwirtschaft geworben hat.

Am ersten Tag hatte sie die Gelegenheit, als EURAF-Vertreterin an der Civil Dialogue Group/Arbeitsgruppe Viehzucht der Generaldirektion Landwirtschaft (DG AGRI) teilzunehmen, kombiniert mit den Arbeitsgruppen Umweltschutz und Klimawandel. Drei Generaldirektionen (AGRI, ENV und CLIMA) diskutierten über klimaresiliente und Biodiversität fördernde Methoden der Viehzucht. Wir als DeFAF bzw. als EURAF-Mitglied haben deutlich gemacht, warum Tiere Bäume brauchen und umgekehrt. Schatten, Klimaabmilderung und viele weitere Leistungen werden durch silvopastorale Agroforstsysteme erbracht.

Am zweiten Tag gab Anke in Anwesenheit von Vertretern der Generaldirektionen Umwelt und Landwirtschaft sowie zahlreicher interessierter Akteure beim EURAF-Workshop „Ökologie, Agrarökologie und Agroforstwirtschaft – wichtige Verbündete bei der Erreichung der Ziele des Natur-Wiederherstellungsgesetz“ einen Überblick über den aktuellen Stand der Umsetzung des Naturwiederherstellungsplans in Deutschland und erzählten Erfolgsgeschichten über unsere DeFAF-Landwirte, die mit Hilfe der Agroforstwirtschaft bereits erfolgreich die Natur auf ihren Feldern wiederherstellen. Jeder EU-Mitgliedsstaat ist verpflichtet, im Rahmen der 2024 in Kraft getretenen Natur-Wiederherstellungs-Verordnung einen solchen Plan bis Anfang Dezember 2026 zu erarbeiten.

Drücken wir die Daumen, dass regenerative Landnutzungskonzepte wie Agroforstwirtschaft und agrarökologische Ansätze im Allgemeinen im Rahmen der GAP, aber auch für die Renaturierung landwirtschaftlicher Flächen sowie für die Kohlenstoffspeicherung in den Mitgliedstaaten als wesentliche Landnutzungspraktiken akzeptiert und in Finanzierungsmechanismen integriert werden.

Sebastian Wiesner | 08.10.2025

Auf der Konferenz ,,Natürlicher Klimaschutz‘‘ am 7.10.2025 an der BTU Cottbus-Senftenberg, präsentierten Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem Naturschutz ihre Unternehmen, Organisationen und Projekte. Auch der DeFAF war mit einem Infostand und Kurzvortrag dabei und präsentierte aktuelle Ergebnisse aus dem Projekt REFOREST zum Thema Klimaschutz durch Agroforstwirtschaft.

Unter dem Leitmotiv der Veranstaltung ,,Innovation von Wirtschaft und Natur‘‘ wurden Konzepte vorgestellt und diskutiert, um den Landnutzungssektor an den voranschreitenden Klimawandel anzupassen. Die Konferenz wurde vom Klimabündnis Brandenburg unter federführung des NABU organisiert und durch die Präsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg, Prof. Gesine Grande, sowie die brandenburgische Ministerin für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Hanka Mittelstädt, eröffnet.

Diskutiert wurde unter anderem, Möglichkeiten, wie klimafreundliche agrar- und forstwirtschaftliche Rohstoffe durch marktwirtschaftliche Instrumente entlang der gesamten Wertschöpfungskette gefördert werden können. Parallel dazu wurde die Wichtigkeit unserer Moore und Wälder als Kohlenstoffspeicher betont. Im Mittelpunkt stand auch, wie Wälder zukünftig Teil einer klimaresilienteren Landnutzung sein können, da sie aufgrund mehrjähriger Trockenheiten und Schädlingsdruck aktuell als Netto-Emittenten fungieren. Insbesondere eine Unterschutzstellung bzw. nicht-Nutzung der Ressource Holz aus dem Wald, wurde kontrovers diskutiert. Doch gerade Agrarholz aus der Agroforstwirtschaft kann dabei auch für eine gewisse Entlastung im Wald sorgen.

Die Konferenz leistete insgesamt einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und animierte zum gegenseitigen Austausch zum Erreichen der Klimaziele durch den Ausbau und die Förderung natur-basierter Lösungen zum Klimaschutz.