Das Interesse an Agroforstwirtschaft wächst und trotz Corona gibt es derzeit gute Möglichkeiten, sich dem Thema anzunehmen. Mehrere Studierende haben sich zusammen getan und die Public Climate School ins Leben gerufen, um sich online mit dem Thema Klimagerechtigkeit auseinander zu setzen. Mit dabei natürlich auch die Agroforstwirtschaft. Wie Agroforstsysteme einen Beitrag zu nachhaltiger Land- und Forstwirtschaft leisten können wurde bei einem Webinar im Mai 2020 diskutiert. Die sehr umgfangreiche Präsentation thematisiert die geschichtliche Entwicklung von Agroforstwirtschaft, die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten und auch praktische Bezüge zur Anwendung werden dargestellt.  Warum die Integration von Bäumen in landwirtschaftliche Fläche in Europa aktuell aber noch schlecht umzusetzen ist wird ebenfalls anschaulich präsentiert. Hier ist das Webinar abrufbar.

7. März 2020

Das Innovationskonzept „Bäume als Bereicherung für landwirtschaftliche Flächen“ ist jetzt auf unserer Seiter verfügbar. Als ein Ergebnis des Projektes AUFWERTEN formuliert es Handlungsoptionen, um Agroforstwirtschaft in Deutschland stärker zu etablieren. Das Handbuch analysiert umfassend die aktuelle Situation der Agroforstwirtschaft in Deutschland und gibt Ideen und Anstöße für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen. Es soll die wesentlichen Möglichkeiten und Chancen der Agroforstwirtschaft in knapper Form so vermitteln, dass das Denken in Zusammenhängen erleichtert wird. Der Benutzer findet daher zahlreiche Querverweise zu Werkzeugen und methodischen Formaten, um die notwendigen Schritte auf dem Weg zu mehr Agroforstwirtschaft erfolgreich zu beschreiten. Sowohl praktische Erfahrungen als auch konzeptionelle Ideen werden prägnant und themenspezifisch aufbereitet.

Das vorliegende Innovationskonzept richtet sich an alle Landwirte und Dienstleister, die sich mit den Grundlagen und Anwendungsgebieten der Agroforstwirtschaft beschäftigen wollen, aber auch an Vertreter von Kommunen, der Planung, landwirtschaftliche Beratungsunternehmen, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit. Schwerpunktmäßig werden auch Aspekte herausgestellt, die für die Agrarverwaltung und –politik auf verschiedenen Ebenen von Interesse sein können.

Hier geht es zum Handbuch!

Im November 2019 veröffentlichte das IPCC ihren finalen, über 800 Seiten starken Sonderbericht über Klimawandel und Landsysteme (SRCCL). Der Bericht fokussiert dabei auf die weltweit relevantesten Entwicklungen in der Landnutzung im Zeitverlauf. Der derzeitige Stand des Wissens zur Klimaerwärmung und deren Auswirkungen auf die Landnutzung und andere Aspekte, wie Biodiversität, wird aufgegriffen um daraus Empfehlungen zu Lösungsansätzen gegeben. Die Agroforstwirtschaft spielt im Bericht eine große Rolle – 214 Mal erscheint der Begriff – und wird als eine wichtige und vielversprechende Option im Kampf gegen die Klimakrise und in der Anpassung an die Auswirkungen angesehen. Lesen Sie HIER mehr zu den Kernbotschaften des Berichtes:

„Wenn Du auf Reisen bist und Dich verirrst, geh‘ zum Ausgangspunkt zurück“ – mit diesem senegalesischen Sprichwort beschreibt der Nobelpreisträger Tony Rinaudo die aktuelle Situation der modernen Landwirtschaft. Drei unserer Mitglieder bekamen die Gelegenheit, ihn zu einem Interview in Berlin zu treffen und sich zum Thema Agroforstwirtschaft und den Vorteilen von Bäumen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft auszutauschen. Mit seiner Technik der Bauern-gestützten Wiederbewaldung (FMNR) erhielt er 2018 den alternativen Nobelpreis. Was ihn seine langjährige Arbeit mit den Menschen vor Ort gelehrt hat und inwiefern Landwirte sich hierzulande Bäume zunutze machen könnten, diskutierten wir im Interview. Lesen Sie HIER das vollständige Interview.

Unter dem Motto „Blick aufs Ganze! Innovative Landnutzung mit vielfältigen Funktionen in der Kulturlandschaft“ fand das 7. Forum Agroforstsysteme dieses Jahr vom 9. bis 10. Oktober in Freising statt. Der DeFAF war dabei natürlich auch vertreten. Neben einem Stand präsentierte unser Vorstandssitzender Christian Böhm die bisherige Arbeit des DeFAF außerdem in einem Vortrag. Das Interesse am Verband war sehr groß und die Besucher schienen sich einig zu sein, dass eine vermehrte Nutzung von Agroforstsystemen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft unabdingbar ist. Auf zwei Exkursionen am Ende der Veranstaltung konnten die Teilnehmer sich schließlich persönlich davon überzeugen, wie Agroforstwirtschaft in der Praxis funktionieren kann. Weitere Informationen zum Verlauf der Tagung finden Sie HIER.

Am 25. Juni 2019 wurde in Berlin der Deutsche Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) gegründet (zum Lesen der Pressemitteilung HIER klicken).

Die Gründungsversammlung des DeFAF zeigte ein Mal mehr, wie aktuell das Thema Agroforstwirtschaft in Deutschland ist. Mehr als 100 Personen fanden sich in den Räumlichkeiten des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen in Berlin zusammen, von denen rund 80 Personen als Gründungsmitglieder den Verband am Nachmittag gründeten. Neben den Abstimmungen zu Satzung, Geschäftsordnung, Beitragsordnung und Vorstand wurden außerdem Leiterinnen und Leiter sowie deren Stellvertreter für insgesamt neun Fachbereiche gewählt, die zukünftig die Arbeit des DeFAF aktiv umsetzen sollen.

Am 5. Juli 2019 traf sich das erste Mal der DeFAF-Vorstand in Cottbus, u.a. um die notarielle Anmeldung des DeFAF beim zuständigen Amtsgericht vorzunehmen. In den fünfköpfigen Vorstand wurden Christian Böhm (Vorsitzender; im Bild rechts), Thomas Domin (stellv. Vorsitzender; im Bild mittig), Anika Sebastian (Schatzmeisterin; im Bild 2. v. r.), Christian Siebert (stellv. Schatzmeister; im Bild links) und Julia Günzel (Schriftführerin; im Bild 2. v. l.) gewählt.

Neben dem Vorstand wurden auf der Gründungsversammlung auch die Verantwortlichen der insgesamt 9 Fachbereiche sowie die Kassenprüfer gewählt. Die Leiter bzw. Leiterinnen der Fachbereiche bilden zugleich den Beirat des DeFAF. Eine Übersicht zur Struktur des DeFAF und Details zu den Fachbereichen finden Sie HIER.